Schon vor Jahren hatten wir unseren Vater zu einer Bootstour auf der Müritz eingeladen. Nun sollte es endlich soweit sein. Von Fürstenberg aus machten wir uns auf Richtung Müritz. Zuvor musste unser Skipper Björn allerdings die Schulbank drücken und sich mit den Verkehrsregeln und essentiellen Manövern auf dem Wasser beschäftigen.
Ines, Björn und die Kinder verbringen zunächst eine Woche mit dem Wohnmobil rund um Berlin. Dort sind wir erstaunt, wieviel Wasserflächen hier vorhanden sind. Nach dem ersten schönen Tag am Wannsee entschließen wir uns kurzfristig bei einem dubiosen Internet-Shop in Berlin ein SUP-Board zu kaufen. Es wird uns nicht nur auf den Seen rund um Berlin, sondern auch während des späteren Bootstrips viel Spaß bereiten. Auf dem Campingplatz “Feldbergen Seenplatte” machen wir damit ausgedehnte, mehrere Kilometerlange Flusswanderungen. Dabei sind stets drei von uns auf dem Board und einer schwimmt nebenher – mehr gibt die Tragfähigkeit des Boards nicht her. Wir überlegen schon, noch ein Board anzuschaffen, nur der Stauraum im Wohnmobil ist knapp.
Der Ziegeleipark Mildenberg ist ein Überraschungserfolgt. Der angegliederte Stellplatz ist idyllisch und die Führung durch den Ziegelleipark sehr unterhaltsam. Zudem gibt es einige Interaktionen für Kinder. Vom selbstgemachten Ziegelstein bis zur Rätseltour ist einiges dabei.
Unser Boot, das auf den Namen „Wannsee“ hört, können wir an einem Samstagnachmittag in Fürstenberg übernehmen. Eingeräumt ist es schnell. Während der praktischen Einweisung können wir beim mehrfachen An- und Ablegen sowie rückwärts einparken das erste Mal unsere Eignung als Bootsbesatzung beweisen. Abends passieren wir bereits die erste Schleuse und ankern über Nacht im Ellenbogensee.
Schleusen sind das zentrale Thema auf den Kanälen der Havel Wasserstraßen. Immer wieder kommt es zu spannenden oder lustigen Begegnungen in und vor den Schleusen. So einige der anderen Freizeitkapitäne scheinen bei der theoretischen oder praktischen Einweisung nicht wirklich aufgepasst zu haben. Man wundert sich, wie manche Mannschaft unbeschadet durch ihren Bootsurlaub kommt. So einigen Schaden konnten wir live miterleben. Unser eigenes, 14m langes und 3,5m breites, Boot lassen wir zum Glück heile. Und dass, obwohl wir etliche Schleusen, enge Brückendurchfahrten und auch Übernachtungen vor Anker hinter uns bringen.
Nebenher nutzen wir ausgiebig unser SUP, angeln, schwimmen und Hans-Georg bekocht uns mit allem, was die einfache Kombüse hergibt.
Die Kinder gewöhnen sich schnell an das Leben auf dem Wasser und werden immer mutiger. Am Ende motivieren sie auch die Erwachsenen, mal einen Sprung vom Dach des gut 3m hohen Boots zu machen.
Auf der Rückfahrt besuchen wir noch Jürgen und Barbara in ihrem neuen Haus am Wasser.