Per Pickup und Dachzelt durch Namibia

Der kurze zweistuendige Flug von Johannesburg nach Windhoek ist fuer Nils mittlerweile schon eine leichte Uebung, schliesslich ist es schon sein insgesamt zehnter Flug in seinen ersten 21 Lebensmonaten. Unseren 4×4 Camper uebernehmen wir erst am Folgetag. Die geplante Besichtigung Windhoeks faellt der Suche nach einer Waescherei zum Opfer, denn Nils hat nach 4 Tagen bereits einen Grossteil seiner Sachen beschmutzt. Allerdings gibt es in Windhoek neben den seltsamen deutschen Artefakten und Strassenschildern anscheinend auch nicht viel zu bestaunen.

Die Uebernahme unseres Autos von ASCO Car Hire ist gut organisiert. Die Einweisung in die Eigenheiten des Pickups und des Dachzelts wird professionell durchgefuehrt. Trotz der sicherlich zu einem grossen Teil abseits befestigter Strassen zurueckgelegten 80.000 Meilen auf dem Tacho, befindet sich der Allradwagen in einem exzellenten Zustand. Mit dem 3 Liter Motor zieht der, beladen gut 2t schwere, Toyota Hilux auch im Sand trotz Automatikgetriebe gut durch. Das Dachzelt hatten wir extra breit bestellt, damit Nils bequem zwischen uns schlafen kann. Neben den auf der Ladeflaeche montierten Kuehlschrank passt noch ein Campingtisch mit Stuehlen und all unser Gepaeck, dass wir, statt in Koffern, wie so oft in leichten farbigen Packsaecken, je Person einer, verstaut haben.

Vorsichtig fahren wir, stets darauf achtend, auf der linken Strassenseite zu bleiben, Richtung Norden aus Windhoek heraus. Da Windhoek kleiner ist als gedacht, haben wir die Stadtgrenze schnell hinter uns gelassen. Eigentlich wollten wir noch in einem Supermarkt unsere Vorraete auffuellen. Auf der 71 km langen recht ereignislosen Strecke gibt es nichts, nur Buesche und Oedland. Am Ortseingang von Okahandja ist die Strasse auf beiden Fahrspuren pechschwarz. Ploetzlich kommt uns ein Kleinbus ueber die gesamte Strassenbreite quer schleudernd entgegen. Der Strassenbelag scheint ueber mehrere hundert Meter mit einer dicken Oelschicht ueberzogen. Einem Zusammenstoss konnten wir gerade noch entgehen, fahren nun auf dem Oel jedoch nur noch im Schritttempo weiter.

Im Ort entdecken wir eine deutsche Baeckerei, in der wir gut zu Mittag essen. Da Bjoern sich in Joburg wohl erkaeltet hat, fahren wir heute nicht mehr weiter und testen zum ersten Mal unser Dachzelt auf dem Gemeinde-Campingplatz.
Beim Parken vor einem Supermarkt werden wir von deutschsprechenden Souvenirverkaeufern umzingelt. Zunaechst werden unsere Namen erfragt und als wir gehen moechten, halten wir schon drei mit unseren Namen versehene und mit Tieren verzierte, Kastanien in der Hand. Da Nils sie nicht mehr hergeben moechte, kaufen wir fuer ihn sein erstes Souvenier.

In Tsumeb finden wir mit der „Kupferquelle“ einen tollen Campingplatz, der neben einem 50m Schwimmbecken auch noch einen tollen Spielplatz fuer Nils bereit haelt. Leider laden die Temperaturen nicht zum Schwimmen ein, so dass wir uns mehr auf unsere erste Grill-Boereworst konzentrieren.