Litauen begrüßt uns mit extrem guten Strassen. Für unser erstes Mittagessen “verlaufen” wir uns in ein feines vegetarisches Restaurant in Marijampolé. Trotz der exklusiven Speisen-Auswahl ist das Essen günstig. Die Kleinstadt macht einen modernen Eindruck. Innenstadt und Parks sind schön gestaltet.
Nach insgesamt knapp 2000km erreichen wir Klaipeda und die Kuhrische Nehrung. Der kurzen Fährüberfahrt folgen 47km hubbelige Insel-Strasse bis zum einzigen Campingplatz auf der langgezogenen Insel. Der Campingplatz ist, neben einer holländischen Reisegruppe, überraschenderweise fast ausschliesslich von Deutschen belegt. Dass der Strand zum Teil streng getrennt ist in einen Hundestrand, Frauenstrand, FKK-Bereich und den “Normalen” Strand, verstehen wir anhand der Symbolhaften Schilder zunächst nicht, werden jedoch von einem weiblichen “Life-Guard”, die mit ihrem Quad uns hinterherflitzt, freundlich vom Frauenstrand
zum normalen Strand
verwiesen.
Mit den Kids geht es am Folgetag per Rad zunächst auf die Düne und dann 20km entlang der Uferpromenade. Nach einem Sturz müssen wir Lars für einige Minuten trösten. Ein älterer Mann, der seine Ruhe auf seiner Terrasse geniessen wollte, wird auf den Schreihals aufmerksam. Er verabreicht Lars in seinem Bad ein Wun
dermittelchen (Desinfektionsspray) und Schokokekse um die “Heilung” zu beschleunigen. Es stellt sich heraus, dass er ein Deutscher ist, der seit nun 20 Jahren seine Rente in Litauen verlebt. Er zeigt uns Bilder im Familienalbum und erzählt von den harten Wintern und dem Stint-Angeln (Eisangeln) in Litauen.
Nach zwei Inseltagen zieht es uns weiter Richtung Norden. Es ist Bjoerns Geburtstag, so dass er einen Teil des Tages mit einer von den Kindern selbst gebastelten Krone auf dem Kopf verbringen muss. In der erstaunlich luxuriösen Shopping Mall in Klaipeda gibt es etwas Lego (für die Kinder!) und Sushi/Asian Fusion (für den Papa) zum Geburtstag.
Der Berg der Kreuze ist schnell abgehakt, auch wenn
unser ältester (7) schwer beeindruckt ist. Erheblich länger halten wir uns im “Cold War Museum” des Zemaitijos Naturparks auf. Hier kann eine alte Raketenabschussbasis der Russen besichtigt werden. Knapp zwei Stunden halten wir uns in den unterirdischen Räumlichkeiten rund um die 4 Raketensilos auf in denen bis 1978 Atomraketen in Bereitschaft gehalten wurden. Eine Deutsche oder Englisch Führung gibt es zwar nicht, wir können uns jedoch mit einem Audio-Guide und den vielen Englischen Hinweistafeln durcharbeiten.