Heute soll es auf den Motorraedern los gehen. Am Abend zuvor sind wir zu Ines’ Cousine Silvana ins 150km noerdlich gelegene St. Clarita gefahren. Sie wohnt dort mit ihrem Mann Ben und Sohn Aiden in einem tollen Haus. Die schoene Gegend unterscheidet sich stark von der Gegend in Corona, in der wir bisher unterwegs waren. Bei unserer Ankunft ist es bereits dunkel und wir tauchen dort in ein Weihnachtslichtermeer ein. Nach dem leckeren mexikanischen Dinner beim Lieblingsrestaurant “La Cocina” ging es noch durch ein paar Nachbarstrassen, in denen sich die Nachbarschaft anscheinend zusammengetan hat, um den aufwaendigsten Weihnachstschmuck der Stadt aufzubauen. Die Fahrt durch deren Strasse gibt einem das Gefuehl in Las Vegas zu sein. Es ist zum Schreien. Alles funkelt und leuchtet. In jedem Vorgarten stehen beleuchtete Weihnachtsmaenner, Schlitten und Renntiere. Manche Figuren bewegen sich sogar. Faszinierend.
Im Gespraech mit Silvana und Ben erfahren wir ausserdem, nachdem wir an einem ueberfahrenen Coyoten vorbeikommen, dass die Gegend von Coyoten und Stinktieren nur so wimmelt. Auch auf unserem Campingplatz haben wir nachts einige Stinktiere im Scheinwerferlicht gesehen. Ines hat sich gar auf 2m zum Fotografieren an sie herangewagt. Auch das naechtliche Heulen ist nun erklaert – das war wohl ein Rudel Coyoten.
Vor dem Schlafen gehen, gibts noch eine kleine Weihnachtsbescheerung. Wir packen die Paeckchen aus, die wir zu Silvana haben schicken lassen: die gesponsorten Sonim Mobiltelefone, Pacsafe Helmtaschen und Packsaecke.
Silvana und Ben muessen frueh zur Arbeit. Auch wir machen uns kurz vor acht in Richtung Corona auf, um nun endlich mit den Motorraedern los zu legen. Bisher haben wir fast nur daran herumgeschraubt und uns im Mietwagen fortbewegt. Der morgendliche Verkehr rund um LA ist zaeh wie Honig. Mit ein wenig Verspaetung sind wir kurz vor zehn am Shop. Das hatten wir Fred so versprochen, denn er wollte uns noch verabschieden und zusammen mit Victor und Miguel aufs Startfoto. Das Auto ist zwar schnell ausgeraeumt und zuruckgegeben. Dennoch starten wir erst um punkt 12 unsere Reise.
Zunachst geht es auf der Interstate 15 Richtung Sueden. Unterwegs kaufen wir uns noch einen Chipreader, denn unser Kabel fuer die Kamera war abhanden gekommen (das erklaert den bisherigen Mangel an Bildern im letzten Bericht). Die zunaechst verschwundenen Shluessel fuer unsere schweren Motorradschloesser sind beim Autoausraeumen gluecklicherweise wieder aufgetaucht.
Nach 40 Meilen Interstate geht es auf kleineren Strassen zum Meer. Hier sind sie zu finden, all die coolen Surferboys, genau so wie man sie sich vorstellt. Mit laessig langen blonden Haaren, gut trainiert und braungebrannt. Nicht nur Strassen und Straende sind voll mit den Jungs, auch im Wasser sieht man fast nur paddelnde Surfer.
Kurz vor vier sind wir in der Mission Bay bei San Diego und bauen unser Zelt in einem recht luxurioesen Camp auf in dem wir auch zum ersten mal waschen. Um die Haeringe in den harten Boden zu treiben benutzen wir zum ersten mal unsere Sonim-Telefone. Die Naegel gehen damit zwar auch nicht besser rein, die gesponsorten Telefone halten jedoch was sie versprechen. Sie gehen nicht kaputt. Morgen frueh soll es ueber die mexikanische Grenze gehen. Mal sehen ob das mit den frisch angemeldeten Motorraedern ohne Nummernschilder klappt. Es bleibt spannend.