Desierto de Tatacoa

Bogota hat uns schwer zugesetzt. Erst haben wir uns bei der Anreise aus den Augen verloren und dann noch der Diebstahl von Bjoerns Portemonaie. Obwohl wir noch nicht alles gesehen haben, zieht es uns wieder aufs Land.

Der Verkehr aus der Stadt heraus ist zaeh. Auch auf der Bundesstrasse Richtung Sueden kommen wir wegen langsamen LKW und zahlreichen Baustellen nur schleppend voran. Unser Ziel San Augustin werden wir heute nicht erreichen. Statt dessen befolgen wir einen Tipp, den uns ein Freund von Isabell (Lucas Frau) und auch der Besitzer unseres Hostals gegeben hat. Nach gut 200 km biegen wir links von der Bundesstrasse ab. Der Weg endet an einem breiten Fluss. Obwohl uns der Kanu-Faehrmann vor den schlechten Strassenbedingungen auf der anderen Seite warnt, setzen wir mitsamt der beiden Motorraeder in seinem geraeumigen Kanu ans andere Ufer ueber.

Die Wege sind nur halb so schlimm wie vermutet. Die angekuendigten Schlammpassagen und Fussdurchfarten sind problemlos durchfahrbar. Nach knapp einer Stunde erreichen wir ‘el Desierto de Tatacoa’, eine wuestenaehnliche Landschaft. Die Landschaft wechselt von gruen vor Kakteen bis steinig oder rotbraun-schlammig.

Wir kommen bei einer Bauernfamilie, die ein Camping-Schild an ihrer Einfahrt hat, unter. Nachdem wir unser Zelt zwischen Huehnern, Ziegen und Kuehen unter einem Baum aufgestellt haben, werden wir von der Bauersfrau, die uns sehr an Fiona aus „Shrek“ erinnert, bestens bekocht.

Wir erfahren, dass die Familie 60 Kuehe hat die wegen des duerren Futters in der Wueste keine Milch liefern, und daher nur des Fleisches wegen gehalten werden.

Nachdem die Petroleumlampe ausgemacht wurde, denn Strom und fliessend Wasser gibt es hier nicht, legen wir uns unterm Sternenhimmel ins Zelt und hoffen, dass die vielen Tiere auch brav schlafen und in der Nacht nicht unser Zelt anknabbern.