Von 42 auf 400 PS

In der Hafenstadt Comodoro Rivadavia parken wir die Motorraeder in einer Tiefgarage und begeben uns mit nur sehr leichtem Gepaeck zum Busterminal. Fuer die 2100 km lange Runde zum Moreno Gletscher im weiten Sueden Patagoniens wollen wir uns den Kampf gegen die eisigen Winde ersparen und statt dessen den Nachtbus ausprobieren.

Die Busse sind ueberraschend luxurioes und bequem. Geschlafen haben wir, auch wegen dem guten Filmangebot, trotzdem nicht viel. Beim morgendlichen, 5-stuendigen Zwischenstopp in Rio Gallegos spazieren wir etwas benommen durch die Stadt. Am windigen Pier ziehen wir die wenigen Sachen, die wir dabei haben, alle an. Es ist frostig kalt und die Morgensonne reicht zum waermen noch nicht aus.

Der zweite, nicht mehr so komfortable Bus bringt uns in den Touristenort Calafate, von dem zahlreiche Touren in den Gletscher-Nationalpark angeboten werden. Das Dorf besteht fast ausschliesslich aus Hotels, Restaurants und Souvenirlaeden. Von hier aus geht es am naechsten Morgen, wieder im Bus, zum nur noch 80 km entfernten Gletscher Perito Moreno, der als einer der wenigen der Welt unentwegt ‘kalbt’. Durch die Neubildung von Eis am Gipfel schieben sich am Fuss des Gletschers dicke, bis zu 60m hohe Eisschollen in einen Gletschersee.

Mehrfach an diesem Tag koennen wir Stuecke des Gletschers unter lautem Getoese abbrechen und ins Wasser fallen sehen. Auch zwischen diesen Spektakeln gibt der Gletscher ab und zu aechzende Geraeusche von sich.

Im gut beheizten Hostal Buenos Aires, in dem die Besitzer uns mit hilfreichen Tipps unterstuetzen, braten wir uns ein riesiges Stueck argentinisches Fleisch. Durch die immense Dicke des Klumpens ist das Ergebnis etwas ungleichmaessig zwischen zart und Leder-zaeh.

Die Rueckfahrt in einem noch besseren Doppeldeckerbus, in dem soagar ein recht gutes Argentinisches Steak zum Abendessen serviert wird, ist wie in dieser Gegend ueblich, extrem stuermisch. Der zwar moderne, aber doch sehr hohe Bus wackelt beaengstigend. Frueh am Morgen wieder zuruek in Comodoro Rivadavia, freuen wir uns auf unsere Motorraeder. Darauf ist das Reisen einfach schoener. Man ist flexibler und hat immer etwas zu tun. Die Fahrt auf dem Motorrad gibt eher das Gefuehl, ‘mittendrin statt nur dabei’ zu sein. Dennoch sind wir froh, dass wir uns die lange Fahrt durch die windige, oede Pampa erspart bzw. verschlafen haben.

2 thoughts on “Von 42 auf 400 PS

  1. Hallo Leute,

    schön mal wieder etwas von Euch zu lesen, bin gerade in Ceuta…morgen geht es über die Grenze nach Marokko – Traumwetter!!! Wenn Ihr weiter Richtung Buenos Aires fahrt, Puerto Madryn und die Wale anschauen, es gibt einen Camping ACA(Automobilclub), später ein Muss ist die Übernachtung in AZUL – La Posta del Viajero en Moto!!! Grüsst “Pollo” von mir! Er weiß wer ich bin,
    weiterhin Viel Spass!!!

    Jensi

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