Nachdem Bjoern während einiger Geschäftsreisen im Auftrag seines neuen Groß-Umstädter Arbeitgebers das Tal der Dordogne oberflächlich kennen gelernt hat, wollen wir nun diese Gegend Frankreichs näher erkunden.
Mit dem Wohnmobil geht es rund um die zahlreichen Feiertage im Mai in zwei Etappen in das Herzen Frankreichs zunächst nach Clermont Ferrand. Das hoch angepriesene, allerdings Vergnügungspark-ähnliche “Vulcania” lassen wir zugunsten eines Besuchs des “Volcan de Lemptegy” aus. Obwohl wir von der rein französichen Führung wenig verstehen, gibt uns der deutsche Audioguide einen guten Einblick in den ehemalig als Steinbruch genutzten Vulkanschlund.
Die Bahnfahrt auf den Gipfel des höchsten Vulkans der Gegend, den Puy de Dome, ist bereits eindrucksvoll, der Rundgang toll und die Starts der zahlreichen Paraglider rund um den Gipfel regelrecht atemberaubend.
Die insgesamt knapp 6km lange Wanderung auf bzw. in den Vulkan Puy de Paridou stehen die Kids recht gut durch. Um anschliessend im grünen Vulkankegel zu sitzen lohnt sich der Aufstieg.
Obwohl wir eigentlich wegen einer Tropfsteinhöhle in das entlegene St. Nectaire gekurvt sind, fasziniert uns das, gerade an diesem Wochenende dort stattfindende, “Drift-Trike-Festival” noch viel mehr. Auf der, immer nur für wenige Minuten für den öffentlichen Verkehr gesperrten, ca. 3km langen, serpentinenartigen Abfahrt durchs Dorf driften die kühnen Piloten in ihren modernen Seifenkisten alle halbe Stunde mehr quer rutschend als fahrend an uns vorbei.
Auf unserem weiteren Weg Richtung Westen steuern wir bei bestem Sommerwetter recht zufällig einen versteckt gelegenen Campingplatz mit traumhaftem Pool an (Moulin de Serre bei Singles). Die Kinder haben im Whirlpool und unter den süssen Sonnenschirmen ihren Spass. Nur Einkaufen kann man im Umkreis von 10km um den Campingplatz anscheinend nichts. Auf einer Einkaufstour per Rad erntet Bjoern in den umliegenden Dörfern bei der Frage nach dem nächsten Supermarkt nur mitleidige Blicke, bis ihm ein Engländer ein Brot schenkt, da der nächste Bäcker bei der Hitze mit dem Rad nicht mit vertretbarer Anstrengung zu erreichen sei. Über Ussel erreichen wir die Gouffre de Padirac, eine der größten, begehbaren, Höhlen Europas. Der Gang und die Bootsfahrt durch die 35 bis 95 Meter hohen (!) Höhlenräume sind beeindruckend. Entlang der Dordogne geht es weiter nach Westen. Auf einem, auf einer ehemaligen Bahnlinie angelegten, Radweg lässt es sich mit den Kindern gut an der Dordogne entlang radeln.
Zum Abstieg in die Höhle Goufre de Proumeysac lassen sich die Kinder nicht motivieren. Der Spielplatz über der Höhle dient als Ersatz.
Über das drollige Dorf St. Etienne geht es an Bordeaux vorbei bis zum Atlantik und hinauf auf die Dune du Pilat. Nachdem wir nun die Dordogne fast von Ihrer Quelle bis zur Mündung in den Atlantik bereist haben machen wir uns in drei Etappen auf den Rückweg.