Philadelphia liegt nur gut zwei Stunden suedlich von unserem aktuellen Wohnort. Dennoch scheint es sich schon in einer anderen Klimazone zu befinden. Als wir dort am Samstag ankommen, haben wir tollstes Wetter. Der Fruehling ist hier bereits eingekehrt; die Baeume bluehen, der Rasen ist saftig gruen und zum ersten Mal koennen wir das Schafsfell aus Nils Kinderwagen entfernen.
Einmal falsch abgebogen, schlaengeln wir uns durch die alten Wohngebiete der Stadt und sind ueberrascht, uns in engen Gassen, zwischen Backsteinhaeusern und neben Fahrradwegen zu befinden. Das Wetter traegt sicherlich seinen Teil dazu bei, dass wir einen positiven Eindruck von der Stadt haben.
Unser Hotel liegt in der Stadtmitte, umgeben von Hochhaeusern. Alle Sehenswuerdigkeiten sind von hier aus zu Fuss erkundbar. Durch das schoene Wetter haben sich ausser uns noch etliche andere Touristen in die Stadt verirrt. So koennen wir, da ueberfuellt, einige der Hauptattraktionen, wie beispielsweise Liberty Bell und Independence Hall, nicht besichtigen. Der Tag ist dennoch gut gefuellt mit der Besichtigung aller anderen historischen Gebaeude und Plaeze.
Wer beim Bestellen eines Original Philli Cheese Steaks ein saftiges Stueck Fleich erwartet, koennte enttaeuscht werden. Serviert wird die lokale Spezialitaet als in Fetzen gehacktes Steakfleisch mit einem Hauch Zwiebeln in einem Stueck Baguette.
Ein Kollege von Bjoern, der alte VWs sammelt, hat uns zu einem amerikanischen VW-Treffen eingeladen. Wir sind ueberrascht von den Auto-Fans, die fuer horrende Preise VW-Teile kaufen und verkaufen, die man in Deutschland wahrscheinlich fuer einen Bruchteil bekommen koennte.
Das gut besuchte Treffen findet auf einer grossen Rennstrecke statt. Beim Drag-Racing, einem Beschleunigungsrennen auf einer viertel Meile, wird aus den alten Golfs alles herausgeholt. Man merkt, dass die Amerikaner fast ausschliesslich Automatik fahren und beim Beschleunigen der handgeschalteten Golfs auch mal Probleme haben. Wir Europaer haetten als “Rennfahrer” sicherlich gute Karten gehabt. Leider ist unser Mietwagen kein VW und daher als Rennwagen ausgeschlossen.
Beim Finale laesst der Fahrer eines alten Kaefers mit V8-Motor, der bisher die besten Zeiten gefahren hat, versehentlich die Kupplung springen. Der Kaefer baeumt sich auf und geht in einen 10m langen Weehlie vom Start, leider bleibt er beim harten Aufschlag liegen, so dass das Rennen fuer ihn vorbei ist und ein 3er Golf gewinnt.
Waehrend der Veranstaltung wird auch ein Preis fuer das orginellste Auto oder das am besten restaurierteste Auto vergeben. Ein gekuerzter VW-Bus oder ein super flacher Audi fallen ins Auge. Der liebevoll herausgeputzte Golf 1 des SCHOTT-Kollegen gefaellt uns gut, und die Meinung wird von der Jury geteilt, indem sie ihm den 1. Preis verleiht.