Luis muss bereits um 6:30 zur Arbeit. Kurze Zeit spaeter stehen auch wir auf. Es gibt Langusten zum Fruehstueck. Wenn auch frueh morgens eher unueblich, eigentlich ganz lecker. Bei soviel Gastfreundschaft haben wir mal wieder ein schlechtes Gewissen. Geld will die Familie fuer Unterkunft und Verpflegung nicht nehmen. Stattdessen lassen wir Trini, Luis’ Frau, eine Jeans von Bjoern da, die Luis passen koennte.
Auf dem Weg zurueck zum Highway 1 entdecken wir eine gut 80m lange Blut- und Bremsspur auf der Strasse. Am Ende der Markierung liegt, neben einer grossen Blutlache, eine tote Kuh am Strassenrand. Wie Kim schon sagte: Nachts zu fahren ist gefaehrlich. Auch das Auto scheint einiges abbekommen zu haben. Es ist zwar nicht mehr am Unfallort, Splitter und Fahrzeugteile liegen jedoch noch reichlich herum. Die Wasserdurchfahrten, die um diese Jahreszeit
alle trocken sind, haben es ebenfalls in sich. Auf Nebenstrecken sind diese Senken in der Strasse oft so kurz, steil und tief, dass wir bei schneller Fahrt oft abheben. Auf unserer Gelaendepassage haben wir zum Teil bis zu hundert Meter breite ausgetrocknete Flussbetten gesehen. In der Regenzeit moechten wir daher auf Baja besser nicht unterwegs sein.
Nach knapp hundert Kilometern auf Highway 1 gelangen wir nach Santa Rosalia. Eine alte Industrie- und Fischerstadt. Beim Betrachten der Stadt endecken wir die Ruine einer Kupferschmelze mit einem kleinen Museum. Der Mueseumswaerter Pepe hat 30 Jahre in der Fabrik als Schlosser gearbeitet. Er erklaert uns einiges ueber die Funktionsweise und Geschichte der Kupfererzverarbeitung. Die Fabrik wurde 1909 gebaut und erst 1985 geschlossen. Die Asche aus der Schmelze wurde damals in grossen Booten raus in den Golf von Kalifornien gefahren. Viele der Straende an der Kueste sind heute daher schwarz.
Im Internetcafe in Mulege bewundert mal wieder ein Amerikaner unsere tollen (amerikanischen) Alu-Koffer. Suedlich von Mulege gibt es jede Menge tolle Straende. Wir schlagen unser Zelt auf dem scheinbar verlassenen Strand Playa Coyote auf. Neben uns zelten ein paar junge Tramper aus Michigan. Spaeter kommen noch ein Kanadier und zwei mexikanische (Lebens-)Kuenstler hinzu. Leider wird uns allen dann doch noch fuers Campen ein Standgebuehr abkassiert. Zwei besoffene Amis auf Enduros geben ein kurzes Gastspiel. Sie haben sich, geschuetzt lediglich durch kurze Hosen, Sandalen und Motorcrossbrillen, die Kuestenstrasse entlang im Dunkeln ein Rennen mit einem Rettungswagen geliefert. Total bekloppt. Eine viertel Stunde spaeter fahren sie im Dunkeln entlang des Strandes wieder zurueck zu ihrem Camper. Wir sitzen noch eine ganze Weile am Lagerfeuer unterm Sternenhimmel.
It was a priviledge to meet both of you. I hope your trip is going well. I enjoy seeing the pictures of you having a great time. I think I am jealous.