Lamas und Vulkanausbrueche

Nach kurzer Fahrt auf der Panamericana biegen wir zu einem Umweg in die Berge nach Westen ab. Nach einigen Kilometern sind wir bereits froh um die neuen Reifen. Die Gebirgspfade bieten grobes Gelaende und sind zum Teil matschig.

Unterwegs sehen wir unsere ersten Lamas und einige Einheimische in traditioneller Kleidung. Oft haben auch die Kinder bereits die traditionellen Huete auf und sehen damit schon sehr erwachsen aus. In fast jedem Dorf gibt es ein Volleyballfeld, auf dem eifrig trainiert wird. Wir stellen die Theorie auf, dass fuer Fussballfelder in den steilen Berghaengen anscheinend kein Platz waere und daher Volleyball gespielt wird. Zu Mittag essen wir am Kratersee, der der eigentliche Grund fuer diesen Umweg durch die Berge war.

Bei der Fahrt nach Banos sehen wir den Vulkan Tungurahua mehrfach gigantische Dampfwolken spucken. Vor einigen Monaten hatte der Vulkan einen so starken Ausbruch, dass gar einige der Thermalquellen in Banos durch die Erschuetterungen zerstoert wurden.

Nach einer kurzen Nacht in Banos besuchen wir frueh morgens eines der Thermalbaeder. Im braunen, mineralhaltigen Wasser baden wir bei 45 Grad zusammen mit einigen indianischen Einheimischen.

Der direkte Weg nach Cuenca, die Strasse ueber Riobamba, ist seit einiger Zeit wegen der Vulkanaktivitaet gesperrt. Wir muessen einen 50 km langen Umweg ueber Ambato fahren.
Wie in den Tagen davor, fuehrt die Strecke groesstenteils auf ueber 3000 m Hoehe entlang. Bald fahren wir in so dichtem Nebel, dass wir gegen die Feuchtigkeit besser unsere Regensachen anziehen.

 

Cuenca gefaellt uns gut. Die historische Stadt ist huebsch herausgeputzt und abends sind die Strassen voll mit jungen Leuten, die die zahlreichen Bars und Kneipen bevoelkern. Eine Unterkunft zu finden, in der wir auch unsere Motorraeder unterstellen koennen, ist in der eng bebauten Altstadt schwierig. Schliesslich koennen wir sie an der Rezeption eines recht vornehmen Hostals abstellen. Abends gehen wir, in einer netten Kneipe, die wir auf unserer Parkplatzsuche entdeckt hatten, noch einen trinken.

In der Region um Cuenca werden die beruehmten Panamahuete hergestellt. Im Hutmuseum lassen wir uns das Herstellverfahren der Huete zeigen. Die einfachen Modelle sind bereits ab 15 US$ zu haben. Bjoern wuerde gerne einen mitnehmen. Fuer eine grosse Hutschachtel finden wir auf den Motorraedern jedoch nur schlecht Platz. Die faltbaren und widerstandsfaehigen Modelle, die den Transport unbeschadet in einer Zigarrenkiste zusammengerollt ueberstehen, kosten allerdings ueber 100 Dollar.

Weiter Richtung Sueden besuchen wir den indianschen Markt in Saraguro. Am interessantesten sind hier die traditionellen schwarzen Trachten der Einwohner. Ansonsten strengt die Fahrt auf den schlechten Strassen durch die Berge an. Immer wieder muessen wir vor extrem langen Baustellen warten, bis der Gegenverkehr durch ist. Die Strasse von Loja nach Vilcabamba, die spaeter an einem Fluss entlang fuehrt, ist da erheblich angenehmer.