Ankunft Melilla um 8 Uhr. An der Grenze brauchen wir geschlagene 3 Stunden, um durch das ganze Prozedere zu kommen. An Hütte A befindet sich ein riesiger Tumult Menschen. Wo bekommen wir diesen verflixten Zettel her? Später entfacht ein Streit zwischen einreisenden Einheimischen und dem seltsamen Kuttenmensch hinter der Scheibe, der tatsächlich hier der Oberchef ist. Endlich Hütte B: hier das Formular fürs Fahrzeug ausfüllen, doch dummerweise hatte man in Hütte A meine Nummer nicht in den Paß eingetragen, dann also wieder zurück zu Hütte A. Geht schneller als erwartet… Was uns dann aber richtig Zeit kosten soll, ist Björns grüne Versicherungskarte. Natürlich wird sie nicht akzeptiert, obwohl wir uns die größte Mühe gegeben haben. Also muss Björn eine Versicherung abschließen. Mit dem Taxi geht es in die Stadt, doch leider haben sonntags alle Büros zu. Am Hafen klappts dann doch, mit längeren Wartepausen, die mit Kaffee und Telefonaten überbrückt werden. Der ganze Spaß kostet 90 € für einen Monat Versicherung.
Endlich geht es über die Grenze. Die Fahrt verläuft über Nador (zwischen Selouane Mont Aroui) links nach Taourirt. Bei Taourirt begegnen wir wahnsinnigen Linksabbieger. Beim tanken haben wir den 10 L Kanister gefüllt und in einem Koffer verstaut. Um Platz zu schaffen essen wir ein wenig Proviant aus den Alu-Koffern. Am See Barrage Mohammed V wagen wir uns zum ersten Mal ins Gelände, bei der ich waghalsig über die Hügel springe…die Straße um den See ist allerdings nicht auf der Karte eingezeichnet, ist wohl neu…
Weiter geht’s nach Debdou. Bei der Ortsdurchfahrt werden wir von Kindern mit Steinen beschmissen. So oft kommt hier wohl kein Motorrad vorbei. Die Hauptstraße ist eine Sackgasse. Wenden und nach mehrmaligem Nachfragen am Ortseingang den Berg hoch. Seltsamerweise gibt hier einem jeder sehr aufdringlich die Hand sobald man nur Hallo sagt um nach dem Weg zu fragen, eigentlich sehr freundlich.
Zurück und links den Berg hoch. Die Straße endet, danach gibt’s nur noch Geländestrecken, die kreuz und quer in alle Richtungen verlaufen. Per GPS fahren wir in Richtung S/SW in Richtung Outat Oulad el haig. Ich beschwere mich die ganze Zeit, daß die DR so schwimmt. Björn testet und meint, dass sei doch alles ganz normal. Ok, dann fahre ich eben auch mit 80 km/h durch die Gegend. Laut Björn heize ich nun wie die Sau. Eine Kurve schaffe ich dann doch nicht, naja, dann eben geradeaus, über die Kante. Brav springt die DR, und mein Herz auch… ging ja noch mal gut. Insgesamt sind wir 100 km Gelände gefahren. Am Ende gelangen wir Richtung W auf die S 330 (ca. 40 km)
In Outat gibt’s kein bleifrei, dann halt weiter nach Missour.
Der Hunger macht sich bemerkbar, deshalb um 19 Uhr Essen im besten Hotel der Stadt am Ortseingang links. Der Kellner scheint schwul zu sein und spricht verdammt schlechtes Spanisch. Das Essen ist auch nicht doll. Dafür geben wir kein Trinkgeld… hat er uns verflucht?
Wir zelten auf einem Feldweg ein wenig abseits der Straße Richtung Midelt (3 km vor Misour), damit wir nicht sofort entdeckt werden. Es ist schon dunkel und der ganze Aufbau-Spass dauert von 20 – 21 Uhr, der Boden ist so hart, daß wir die Heringe nicht in den Boden bekommen. Der Hammer fehlt. Also sammeln wir Steine und befestigen zusätzlich das Zelt an den Motorrädern (mal sehen, ob es dem vielen Wind standhält).
Björn schmeißt zu allem Überfluß noch die DR um, der Helm hat´s überlebt, der Hebel nicht….