Morgens decken wir uns zum Frühstück in dem nahen Supermercado mit Zutaten ein. Als wir wieder zurück ins Hostal kommen, werden vom Personal bereits eifrig Pancakes gebacken, wir wußten nicht, dass auch für uns welche gemacht werden. Das ist ein netter Service. Gesättigt ziehen wir mit unserem Packsack zu Wild Riders, den Koffer durften wir in der Unterkunft verstauen, wir kommen ja wieder. Nachdem wir die Motorräder mit GPS-Navigation, Kartentasche und Packsack ausgerüstet haben, fahren wir endlich los. Zunächst auf die Autobahn, bei Alajuela wieder runter, Ziel ist der Volcan Poás. Je höher wir kommen, desto weniger Elan zeigen die Motorräder. Die Luft wird eindeutig dünner. Bjoern wundert sich, dass zusätzlich zum Nachlassen der Leistung das Motorrad aussetzt und bockt. Bald ist die Ursache gefunden, der Tank ist fast leer. Immerhin hat Ines den Tank voll, mal sehen, wie weit wir kommen. Bjoern schafft es immerhin auf den Gipfel. Dort erkunden wir erstmal die Kraterumgebung. Das Wetter ist ideal, die Sicht auf den Krater hervorragend. Während die Costa Ricaner unser Marsmenschen-Outfit interessiert beäugen, sind wir über die winterliche Kleidung entzückt; Mütze, Schal und Handschuhe dürfen bei Costa Ricanern hier oben anscheinend nicht fehlen. Wir dagegen würden gerne im T-Shirt herumlaufen.
Auf dem Weg zum zweiten Krater begegnen wir einem älteren Ehepaar, die bereits 8 Wochen durch Costa Rica fahren. Sie berichten begeistert von der Vielfältigkeit des kleinen Landes. In der Tat hat Costa Rica einiges zu bieten. Das möchten wir gerne auch noch alles sehen. Unser kurzer Aufenthalt wird das jedoch nicht zulassen.
Zurück aufs Motorrad, ab zur nächsten Tankstelle. Vollgetankt wollen wir gerade weiterdüsen, gegenüber sehen wir wieder das ältere Ehepaar. Sie sitzen im Auto, betrachten die herrliche Aussicht auf das Umland und die vielen Kaffeeplantagen und essen genüsslich frische Erdbeeren. Wir grüßen kurz und kommen nicht drum herum, von den leckeren Erdbeeren ebenfalls zu kosten. Auch wir genießen das herrliche Wetter, uns gefällt es hier.
Unsere Fahrt geht weiter, vorbei an den Waterfall Gardens, unser Ziel für heute La Fortuna de San Carlos. Unterwegs machen wir Rast in XXY. Große Plakate, Rummel auf dem Dorfplatz und etliche Fahrradfahrer lassen uns langsamer fahren, wir beschließen hier zu Mittag zu essen. Wir suchen unentschlossen nach einem Parkplatz und folgen daher dem bestimmten Winken, man solle doch im heimischen Garten parken. Durch die Motorräder bekommen wir den Ehrenplatz direkt auf der Terrasse. Nachdem wir ausgezogen und alles verstaut haben, staunen wir nicht schlecht über den üppigen Betrag fürs Parken. Der Hunger siegt, wir konzentrieren uns auf die Auswahl an Essen. Unter einem Wellblechdach kauen wir genüsslich an den Fleischspießen und dem Nudelgericht. Nachdem wir nur kurz vor Einbruch der Dunkelheit in La Fortuna ankommen, beschränken wir uns auf die Suche nach einer Unterkunft und schließen uns keiner der heftig umworbenen organisierten Exkursionen an, die das Glühen des Volcan Arenals im Dunkel zeigen wollen. Stattdessen folgen wir dem Tipp von Jens, und essen in einem Restaurant Tilapia. Da wir nur wissen, dass es sich um Fischgericht handelt, staunen wir nicht schlecht, als ein etwa handballgroßer Ballon aus Aluminiumfolie auf unseren Tisch gestellt wird. Im Inneren erwartet uns ein mit Garnelen gefüllter Fisch. Sehr Empfehlenswert.