Per Wohmobil sind wir gerne möglichst unabhängig unterwegs. Dazu nutzen wir meist die Gas, Wasser und Stromreserven voll aus. Da der Kompressorkühlschrank unseres Mietmobils ausschliesslich über die Bordbatterie und nicht mit Gas betrieben werden kann, ist uns die Kapazität der eingebauten Batterie mit wenigen Stunden Kühlbetrieb zu gering und wir lassen uns bei der Vermietstation in Cairns eine neue einbauen. Nebenbei bekommt Nils noch einen besseren Kindersitz, denn das erste Modell wackelte in Kurven so sehr, dass wir bereits mit einem Stück Wäscheleine das seitlichen Kippen reduziert hatten.
Perfekt ausgerüstet geht es, mit einem Abstecher zum Lake Morris Staudamm über Cairns nach Chillague in die Anfänge des Outback. Die Besiedlung ist dünn, die Dörfer bestehen meist nur aus wenigen Hütten und die Strassen haben keinen Belag. Das Landschaftsbild entspricht schon gerade einmal 200km von der Küste entfernt dem klassischen Australien-Bild, das wir Europäer von dem Kontinent haben – roter Staub und etliche Termitenhügel. Chillague selbst war eine Mienenstadt. Haupt-Touristenattraktion sind heute allerdings die sechs natürlichen Höhlen, von denen wir in zwei hinabsteigen. Der Einstieg in die Bauhinia Cave ist so steil, dass wir die Kinder mit dem fünf Meter langen Tragetuch abseilen. In der Höhle selbst gibt es kein Licht und es ist für die Kinder ein tolles Spiel, sich mit Taschenlampen durch die verzweigten Gänge vorzutasten.
Die 70km lange Fahrt über Wellblechpiste und Serpentinen nach Herberton stellt nicht nur die Geduld der Kinder, sondern auch Fahrzeug und Fahrer auf eine harte Probe. Noch dazu entpuppt sich das Historical Village in Herberton als weniger sehenswert als beschrieben. Die Ausstellung der Fahrzeuge gleicht einem aufgeräumten Schrotthaufen und von den einfach gezimmerten Gebäuden ist, entsprechend der jungen Geschichte des Landes, kaum eines älter als 100 Jahre.
Besser gefallen uns da schon die Wasserfälle bei Ravenshoe und die Innot Hot Springs.
Da das Wetter trotz Trockenzeit, in der es laut der Locals eigentlich überhaupt nicht regnen soll, recht nass und bewölkt ist, machen wir uns vom höchsten Punkt Queenslands wieder auf den Weg hinunter zur Küste. In Tully haben wir unsere ersten 1000km hinter uns gebracht.