Sonniger Endspurt

An den letzten beiden Wochenenden, die uns bleiben, bis wir unsere Heimreise antreten, gibt es noch so einiges in der Umgebung anzuschauen und zu erleben.

  • Da Bjoern von seinem 4-taegigen Trip nach Deutschland sonniges Wetter mitbringt, koennen wir endlich unsere lange geplante, wegen Dauerregen jedoch wiederholt verschobene Radtour angehen. Mit geliehenen, eher schrottigen, chinesischen Fahrraedern radeln wir entlang dem Lehigh-River-Valley, auf einer zum Fahrradweg konvertierten Bahnstrecke am Fluss. Nach fast 40 Kilometern schmerzen nicht nur unsere Beine, sondern vor allem unsere Hintern von den schlechten Saetteln. Nils dagegen hatte seinen Spass im Anhaenger, auch wenn seine Sicht durch allseitigen, jedoch heute durchaus notwendigen Sonnenschuz etwas beeintraechtigt war. Da wir am Memorial-Day-Wochenende unterwegs sind, ist die Strecke ueberfuellt mit Leuten auf Fahrraedern, zu Fuss und im Kanu. Umso ueberraschter sind wir, am Wegesrand Schildkroeten zu entdecken und von riesigen Schmetterlinge, in der Luft schwebenden Delfinen gleich, begleitet zu werden. Besonders erfreut ist Ines ueber eine schwarze Schlange, die unseren Weg kreuzt.
  • Scrantons Houdini-Museum, eines von angeblich nur dreien in der Welt, besteht gerade mal aus drei mit Ausstellungsstuecken bzw. Ramsch ueberladenen grossen Raeumen. Die Gastgeber sind zwei schraege Voegel, deren Zaubertricks zwar wenig beeindruckend, dafuer aber umso lustiger sind.
  • Bjoerns Bruder Goetz, der fuer wenige Tage zu Besuch ist, wird bei einer Raucherpause im Garten vom Rezeptionisten ins Hotel zurueckbuchsiert, da gerade ein Baer ums Gebaeude schleicht. “Leider” haben wir den Baeren dann doch nicht zu Gesicht bekommen.
  • Im Delaware Watergap werden die “Niagra Falls von Pennsylvania” beworben. Zwar nicht so gross wie das Original, jedoch nett erschlossen und in einem Dschungel-aehnlichen Tal gelegen, spazieren wir mit Nils im Tragetuch etliche Holztreppen hinauf und hinab.
  • Bei den “Greytowers”, einem vornehmen Anwesen, das wir in Milford besichtigen, kommt Nils zum ersten Mal mit Rasen in Kontakt. Da er das Gefuehl an den Fuessen wohl als komisch empfindet, steht er stets wie ein Flamingo auf nur einem Bein und streckt die Haende in die Luft.
  • Von einer Mutter, die Ines aus dem “Moms-Club” kennt, sind wir zum ersten Geburtstag ihrer Tochter Brook eingeladen. Nicht nur das Essen, sondern auch die Rituale des chaotischen Geburtstages sind gewoehnungsbeduerftig. Hoehepunkt eines amerikanischen ersten Geburtstages ist das Eintauchen des Geburtstagskinds mit Haenden und Gesicht in die Geburtstagstorte.
  • Waehrend eines laengeren USA-Aufenthalts darf ein Besuch auf dem oeffentlichen Golfplatz nicht fehlen. Nicht nur weil wir sportliche Europaer sind, sondern auch weil sich eine motorisierte Fortbewegung bei unseren kurzen Schlaegen nicht lohnen wuerde, mieten wir keinen motorgetriebenen Caddy, sondern laufen mit Kinderwagen ueber den Platz. Die erste Stunde tummeln wir uns an den ersten drei Loechern. Nach dem Mittagessen werden wir freundlich, jedoch sehr bestimmt des Platzes verwiesen, da Kinder, auch wenn im geschlossenen Kinderwagen vor anfliegenden Golfbaellen geschuetzt, den Platz nicht betreten duerfen. Das war uns entgangen, denn ueblicherweise wird alles Verbotene gross an unuebersehbaren Schildern angeprangert.
  • Beim Baseball-Spiel der Scranton-Yankees gegen die Toledo Mudhens sind wir hingegen richtig ueberrascht, dass kleine Kinder auch auf den Plaetzen nahe am Spielfeld kein Problem sind. In den ersten beiden Stunden des Spiels schlagen mehr als zehn schraeg geschlagene Baelle auf den Tribuenen rechts, links und ueber uns ein.
  • An einigen der lauen Abenden nutzen wir den Gasgrill hinterm Hotel, um mit Goetz und Florian ein paar dicke Steaks und Maiskolben zu verdruecken. Obwohl das Fleisch fantastisch schmeckt, sehnen wir uns schon wieder nach deutschen Produkten, insbesondere nach so einfachen Dingen wie anstaendigem Brot und Apfelsaftschorle. Ab dem 11. Juni werden wir wieder zu Hause unseren Grill starten.

3 thoughts on “Sonniger Endspurt

  1. LIebe Ines,
    lieber Björn,

    hat mal wieder Spaß gemacht, Eure Berichte zu lesen!!!
    Trotz zeitlicher Enge ist das eine schöne Abwechlung für mich – weiter so.

    Euch alles Gute und bis bald
    matthias

  2. Hallo Ihr Bundschuhs,

    habe immer mal wieder reingeschaut und Eure Updates gerne gelesen. Hoffe da kommt in den nächsten jahren noch ne Menge dazu!

    Am Freitag fliegen wir in unseren USA-Urlaub nach New York. Ihr plant nicht zufällig noch einen Zwischenstopp an der Ostküste…? 🙂

    Leeve Jrööß!

    Daniel

  3. Hallo Ihr Lieben,
    danke für Euer schönes Reisetagebuch, die tollen Berichte und Bilder. Wir wünschen Euch weiterhin viel Spass und kommt gut heim.
    Wenn Ihr wieder in “good-old-germany” seit könnten, wie mir scheint, Nils und Thea schon ein tänzchen wagen 😉
    Liebe Grüße aus Elschbach Ilka, Thea, Anton und Christian
    P.S. Grüße auch an Götz!

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