Da uns Dennis, ein Arbeitskollege von Bjoern, zu sich nach Hause zum Essen eingeladen hat, haben wir uns angeboten, den Nachtisch beizusteuern. Unsere spezielle Variante eines Kirsch-Tiramisus soll es werden. Wie so oft in anderen Ländern, gestaltet sich die Suche nach den richtigen Zutaten schwierig. In unserem Lieblingssupermarkt „Wegmanns“ ist Mascarpone zwar einfacher zu finden als erwartet, Quark und eingemachte Kirschen suchen wir jedoch vergebens. Der Angestellte des „International Departments“ lässt, um Quark zu finden, einige „Käse-Experten“ ausrufen. Obwohl die Truppe sichtlich Spaß daran hat, uns zu helfen, stellen wir später beim Anrühren der Masse fest, dass es sich beim Curd Cheese, den sie uns mitgegeben haben, eher um gesalzenen Hüttenkäse, als um Quark handelt. Nachdem Bjoern einen halben Liter Schlagsahne mit einer Gabel steif geschlagen hat (in unserem Appartment gibt es keinen Schneebesen!), ersetzen wir den Quark kurzerhand mit Joghurt, statt Kirschen kommen Himbeeren rein und statt des Kakaopulvers ein Trinkschokoladenmix aus der Hotelbar.
Dennis, seine Frau und seine beiden Söhne leben auf einem knapp zwei Hektar großen Anwesen mit eigenem Fischteich. Bis zum Abendessen vertreiben wir uns die Zeit auf den drei Quads der Familie. Während Nils von Dennis Frau betreut wird, düsen wir mit Dennis und Chris durch die nahegelegenen Wälder. Wir brauchen eine Weile, bis wir uns an die, stark von Motorrädern abweichenden, Fahreigenschaften der Quads gewöhnt haben. Nach etwas Übung sind wir begeistert von den Steigfähigkeiten dieser Allradgefährte. Gut eineinhalb Stunden wühlen wir uns durchs Unterholz, durch Schlammpfützen und Steinbrüche. Zum Abendessen wird Dennis’ neuer Gasgrill mit saftigen Steaks eingeweiht. Trotz der ungewöhnlichen Zutaten schmeckt unser Nachtisch so gut, dass die Familie die Reste gerne behält.
Da Nils die Ausfahrt auf den Quads verpasst hat, darf er zuhause im Hotelkorridor noch eine extra Tour in seinem speziellen Ausflugsgefährt drehen.
Generell sind viele amerikanische Eltern, wenn sie uns treffen neidisch auf Nils ‚Cool ride’, wie sie den Kinderwagen, den wir von Deutschland mitgebracht haben, gerne bezeichnen. Die üblichen amerikanischen Modelle sind erheblich einfacher aufgebaut, nur selten gefedert und meist nur für geteerte Wege geeignet. Unser Teutonia ist dagegen, obwohl in Deutschland nichts Besonderes, ein wahres Multitalent an Flexibilität und Geländetauglichkeit.
Liebe Ines,
lieber Björn
hallo kleiner Nils,
ich bewundere Euch sehr für Eure Aktivitäten und wünsche Euch alles Gute, Glückwunsch auch zu dem kleinen Nils, das ist ja ein Goldengel…
beste Grüße
matthias