Heute ist nach den ersten 1000 gefahrenen Kilometern die erste Inspektion fuer die Motorraeder faellig. Die Suche nach Motoroel der Spezifikation 10W40 gestaltet sich schwierig. Meist gibt es nur Getriebeoel fuer Amischlitten. Nachdem wir auf 100km Strecke alle Minimaerkte und Tankstellen abgegrast haben, nehmen wir 20W50. Diese nur etwas zaehere Bruehe sollte es auch tun solange wir nicht bei weniger als -10°C fahren. Das ist innerhalb der naechsten 5000km eher unwahrscheinlich.
Die Shopbesitzer und Tankstellenwaerter, die wir waehrend unserer Suche kennengelernt haben, sind ausnahmslos sehr freundlich. Meist sehen sie richtig mexikanisch aus. Schwarzer Schneutzer und Cowboyhut sind immer dabei. Wie der ebenfalls nette Besitzer des Markts, vor dem wir unsere erste Inspektion durchfuehren, das Altoel entsorgt hat er nicht so klar gesagt – “da hinten…” – naja vielleicht wollen wir es gar nicht so genau wissen.
Mit frischem Oel in den Adern fahren die Maschinen tatsaechlich etwas ruhiger – vielleicht ist das auch nur Einbildung, da wir nun auf Teer und nicht mehr auf Schotter unterwegs sind.
Zum Mittagessen soll es heute mal ein Restaurant sein. Das, an dem wir anhalten, hat voelligst ueberzogene Touristenpreise. Als wir nur Getraenke bestellen, fragt der nette Kellner besorgt, was los sei, ob es uns etwa zu teuer erscheint. Bjoerns direktes “Si” veranlasst ihn dazu, uns eine Platte Mariscos fuer zwei zu acht Dollar anzubieten. Zwar noch immer nicht auf lokalem Niveau erscheint uns der Preis ok. Er faehrt ein volstaendiges Menu auf. Wir sind die einzigen Gaeste im Restaurant und haben nun fast ein schlechtes Gewissen.
Hundert Kilometer weiter auf Highway 1 biegen wir Richtung Punta Abreojos ab. Dort hat Kim Wagner angeblich einen Campingwagen, den wir benutzen koennen. Das hatte er uns angeboten, als er uns vor drei Tagen am Strand von San Miguel ueber die Do’s & Don’t in Baja aufgeklaert hat. Wir treffen kurz vor Einbruch der Dunkelheit dort ein. Die Familie, die den Camper verwaltet, ist leider gerade nicht da. Nach kurzem Dorfspaziegang setzen wir uns vor den Camper, denn Luis soll bald zurueck sein.
Bei den seinen Nachbarn eroeffnet eine Art Doenerbude. Wir bestellen ein paar Tacos und kommen mit den Nachbarn ins Gespraech. Die Haupteinnahmequelle der Gegend ist der Langustenfang. Ramon arbeitet in der Langustenfabrik im Dorf. Luis arbeitet auf einem Boot. Er stellt Reusen mit Koedern zum Fang auf. Ramon verpackt die Tiere in Eis. In LKW werden sie ins 400 km entfernte Ensenada gefahren. Dort hatten wir die grossen Fischfabriken vor zwei Tagen breits gesehen (und gerochen). Noch immer lebend werden die Langusten in der Fabrik in Trockeneis verpackt und nach China verflogen. Erst dort werden sie gekocht. Nur in der heissen Jahreszeit verenden einige wenige Tiere auf dem Transport, sagt Ramon. Die Kuehlkette scheint zu funktionieren.
Nach zwei Stunden erscheint Luis. Mit viel Gastfreundschaft richtet uns die Familie den Camper fuer die Nacht.
Hallo Ines und Björn?
Mit großen Interresse verfolge ich regelmäßig eure Berichte. Ich wünsche Euch für dieses Abenteuer alles Gute, kommt Wohlbehalten und vor allem Gesund zurück.
Grüsse von Georg und Daniel.
p.s. an Björn
wie kann mannnnnn eine Suzuki fahren.
Hallo ihr beiden!
Ich schau jetzt das erste Mal die Route an, die ihr vorhabt. In San Luis Potosi habe ich auch ne Freundin, bei dir ihr ne nacht unterkommen könntet. Sagt bescheid, wenn Bedarf besteht.
Ich wünsche euch wie immer interessante neue Erfahrungen und Einblicke.
– dass die Langusten erst in China gekocht werden, hat mich zuerst auch überrascht, dann aber doch nicht 😉
Also Danke für das Tagebuch und dass ihr uns ein wenig an der Reise teilnehmen lasst.
immer n fingerbreit Sprit im Tank!
viele liebe Grüße aus Berlin
Thea
Howdi Bundschuhs,
auf einer solchen Tour lernt man viele Leute kennen und die Möglichkeiten, die sich auftun sind fantastisch. Man sollte nur offen sein dafür. Und das seid ihr. Und man kann es toll herauslesen, was sich euch so auftut. Wer weiss, wer und was euch morgen begegnet? Ich finde es total spanned. Im Gedanken fahre ich mit euch. Gebt Gummi…und vergesst nicht zu schreiben, was euch morgen passiert 🙂
P.S.: wir hatten gestern unsere Firmenweihnachtsfeier. Ich habe ein Glas Glühwein für euch mitgetrunken :-)))) Liebe Grüße