Auch wenn wir bis Anfang Juni hier bleiben, sind die verbleibenden Wochenenden in Scranton gezaehlt. So versuchen wir jedes Wochenende fuer Ausfluege in die nahere Umgebung zu nutzen.
Auf dem Weg zu unserem eigentlichen Ziel, den Niagara Faellen, kommen wir an den Finger Lakes vorbei. Es sind 11 Gletscherseen, die aussehen wie die Finger zweier Haende. Die oeffentliche Raubtierfuetterung (Nils) gehen wir nun immer gelassener an. Wie in jedem anderen amerikanischen Restaurant, so ist es auch im eher oekologisch-alternativen Moosewood Restaurant im ruhigen Staedtchen Ithaka kein Problem, Nils Brei in der Mikrowelle auf Wohlfuehltemperatur bringen zu lassen.
Wenig bekannt, aber dennoch beeindruckend, liegen die Taughannock Falls, gerade mal 2 Stunden von den bekannten Niagara Faellen entfernt, zwischen den Finger Lakes versteckt auf unserer Route. Sie sind sogar einige Meter hoeher als die Niagara Faelle. Unsere Wandertour zu diesen Wasserfaellen faellt wegen Eis und Schnee aus. In den Auto-orientierten USA ist das jedoch kaum ein Problem, da es selbstverstaendlich auch direkt neben den Aussichtsplattformen weitere Parkplaetze gibt, die man anfahren kann.
Der weitere Weg zu den Niagara Faellen fuehrt durch intensiv landwirtschaftlich genutzte Flaechen. Neben den teilweise grosszuegig mechanisierten Farmen ueberrascht uns auf einem Acker ein von 8 Pferden gezogenes Gespann, das einen Pflug zieht. Warnschilder am Strassenrand weisen auf diese recht langsamen Fahrzeuge der Amish People genauso hin, wie auf die die Strasse kreuzenden Schneemobile.
Im Maerz ist der Touristenansturm auf die Niagara Falls gering. Wegen den unter den Faellen aufgestauten Eis- und Schneemassen fahren die Ausflugsboote noch nicht. Vor der uns entgegenspruehenden Gischt schuetzen wir Nils in seinem letzte Woche erstandenen Chariot Cougar 2, der uns derzeit als Grossraumkinderwagen und spaeter als Fahrradanhaenger dienen soll. Obwohl noch eine andere Familie mit dem gleichen Gefaehrt auf dem Aussichtsboulevard hin- und herflaniert, werden wir von den Passanten interessiert beaeugt und unser Cougar als “King-Size-Stroller” bewundert.
Wir sind so gut in der Zeit, dass wir, nachdem wir uns an den Faellen satt gesehen haben, in das nur knapp 2 Stunden entfernte Toronto flitzen. Die mit 2,5 Millionen Einwohnern groesste Stadt Kanadas erinnert uns mit ihren zahlreichen Wolkenkratzern etwas an New York. Auffaellig anders sticht jedoch die Sauberkeit ins Auge. Muell wird fein saeuberlich getrennt, das Laufenlassen von Motoren ist verboten und auf den Strassen mit ihren breiten Radwegen tummeln sich etliche Radfahrer. In einer solchen Umgebung macht es richtig Spass, die Stadt zu Fuss zu erkunden. Nils ist stets im Tragetuch mit dabei. Kanada ist Europa nicht nur aehnlich, da hier in kg, km und Litern gemessen wird, auch die Strassen sind erheblich besser und die Einwohner duenner als in den USA.
Nach nur 24 Stunden in Kanada muessen wir den Rueckzug in das 6 Autostunden entfernte Scranton antreten. Nils hat sich, obwohl er dieses Wochenende lange in seinem Autositz eingesperrt war, kaum beschwert; er freut sich jedoch sicherlich, wieder auf seiner Decke im Appartment herumtollen zu koennen.
Hallo Ihr Bundshuhs!
Eure Berichte verfolgen wir mit grossem Interesse.Was man den Berichten entnimmt geht es Euch gut.Also weiter
so und schreibt recht viel.
Hier ist auch alles beim Alten.Die Zuckerrüben sind schon gesät.K.H.hat wie immer viel Arbeit.
alles Gute für Euch,herzliche Gruesse
Ellen und Wilhelm.