um nicht immer mit unseren schoenen Dingen hier in SA zu prahlen, widmen wir uns heute unseren Pleiten, Pech und Pannen.
Bei dem 3. Teil des Mountainbikerennens waren wir wieder beide am Start. Nach den ersten Kilometern hatte Ines im Hinterreifen einen Platten und wie konnte es anders sein, der Ersatzschlauch war zu Hause. Immerhin hatten wir Flickzeug fuer ein einziges Loch dabei. Nachdem der Reifen geflickt war, waren wir wirklich die Allerletzten des Feldes, aber wir kaempften uns 35 km durch die Hitze, fuhren gekonnt einen technischen Downhill herunter und haben uns schliesslich im Mittelfeld platziert. Ines wurde unterwegs zweimal von einer Spinne gebissen, die Schwellung und Uebelkeit hervorgerufen hatte, aber durch Antibiotika schnell behandelt war. Zu Hause angekommen waren dann Bjoerns und Ines’ Vorderreifen beide platt.
Auch unser Motorradausflug in den Baviaanskloof verlief nicht wie geplant. Schon seit ein paar Tagen ruckelte unser Motorrad so als haette es kein Benzin mehr. Bjoern kennt das Problem, das mit einem verschlissenen Gasschieber zusammenhaengt, und hatte schon neue Teile in Deutschland bestellt. Auf dem Weg zum Baviaanskloof ging das Motorrad nach ca. 40 km auf der Autobahn aus und diesmal lag es tatsaechlich am Sprit. Schnell auf Reserve geschaltet und weiter geht’s. Bereits nach weiteren 12 km anstatt wie gewoehnlich 30-40 km blieben wir wieder liegen. Unglaeubig schauten wir in den Tank und es war kein einziges Troepfchen mehr vorhanden. Gruebelnd standen wir nun auf einer Nebenstrasse im Nirgendwo und hatten keine Ahnung, wo sich die naechste Tankstelle befindet. Auch auf unser Winken hin, hielt kein Auto an. Erst nach etwa einer viertel Stunde hielten ein Schwarzer und ein Inder an, die uns erklaerten, dass die naechste Tankstelle etwa 5 km entfernt sei. Schiebend machten wir uns auf den Weg. Schon nach wenigen Metern hielt eine ziemlich heruntergekommene Karre an und ein Weisser fragte uns, ob er uns zur naechsten Tankstelle bringen soll. Wir nahmen das Angebot an und liessen unsere KTM alleine am Strassenrand stehen (Ines wollte zwar schon alleine darauf aufpassen, aber das war Bjoern zu unsicher). Nur mit Auto-Handbremse und sehr holperig ging es dann zur Tankstelle und bei der Rueckkehr stand die KTM sogar noch da. Unser Samariter wollte kein Geld und somit machten wir uns erstmal wieder auf den Heimweg. Fazit des ca. 100 km langen Ausfluges: 50l Spritverbrauch!!
Auch nach neuen Justagen des Vergaserschwimmers und Ventils, aber noch ohne neue Ersatzteile, sollte auch der Ausflug nach East London am darauf folgenden Wochenende nicht gelingen. Etwa nach der Haelfte der Strecke (150km) stotterte die KTM abermals so stark, dass wir nicht mehr schneller als 80km/h fahren konnten und wir entschieden uns, lieber umzudrehen. Mittlerweile ist der Gasschieber repariert und der Spritverbrauch ist wieder auf 5,5 l/100km zurueckgegangen.
Bei unserer letzten 9 km Wanderung im nahe gelegenen Cape Recife genossen wir das immer waermer werdende Wetter, den Ausblick aufs Meer und die vielen Sandduenen und Voegel. Auf dem Heimweg verknackste sich Ines den Fuss und Bjoern sah es schon kommen, dass er sie auf Haenden nach Hause tragen musste. War aber alles nur halb so wild. Nach einer kurzen Schwellung ist der Fuss nun wieder ok.
Obwohl Ines so eisern um einen Studienplatz Sportmanagement gekaempft hatte und nun auch zugelassen wurde, haben wir uns nach langem Ueberlegen gegen das Studium entschieden. Durch die Unruhen im Siemens Konzern und die Ausgliederung Bjoerns Geschaeftsbereichs, koennte unser Aufenthalt hier kuerzer als geplant ausfallen. Auch die Alternative eines orts-flexiblen Fernstudiums ueberzeugte uns nicht. Ines ist jedoch zufaellig auf die South African Triathlon Corporation aufmerksam geworden, die im Maerz den Ironman in PE organisiert. Seit 18. November hilft sie tatkraeftig bei der Organisation mit (www.ironmansouthafrica.co.za) und kuemmert sich um ihr eigenes Projekt, die Organisation des Corporate Triathlon (www.satriathlon.co.za), der als Auftaktveranstaltung des Ironman durchgefuehrt wird. Ines ist sehr gluecklich, denn das Team ist super. Sie wurde von Anfang an voll ins Team integriert und ihr wurde reichlich Verantwortung uebertragen.
In der letzten Novemberwoche war Bjoerns Chef, Luedeke Schweser, aus Deutschland zu Besuch. Die beiden haben waehrend ihrer „Roadshow” fast alle Kunden im Land besucht und weiter am Markteintritt gearbeitet. Die Auftragsaussichten sehen gar nicht mehr so schlecht aus. Einen sehr schoenen Abend hatten wir auf der Siemens-Weihnachtsfeier (Bilder), die bei einem Siemensianer zu Hause zelebriert wurde. Das Motto war Fancy Dress und da wir nicht wussten, wie fancy man sich anzieht, haben wir uns auf eine eher neutrale Verkleidung geeinigt, die Blues Brothers oder man sollte eher sagen, die Blues Brothers (Bjoern und sein Chef aus Deutschland) with Sister (Ines). Wir hatten sehr viel Spass, die Verkleidungen waren super, unser persoenlicher Favorit war unser Freund Morne, der sich als Pirat verkleidet hatte. Am spaeten Abend zeigte der Hausbesitzer einige seiner 11 Schlangen. Ines war sofort von den Kreaturen in den Bann gezogen und haette am liebsten eine der ca. 2,5m langen Pythons mit nach Hause genommen. (sehr schoene Fotos davon gibt es auf www.bjoernbundschuh.de unter „Party” zu sehen)
Da am 16. Dezember hier Feiertag ist und dann aufgrund der sommerlichen Temperaturen alle Betriebe bis Anfang Januar voruebergehend schliessen, nutzen wir die freie Zeit und erkunden die Gegend nach und rund um Kappstadt per Motorrad. Wir freuen uns schon sehr darauf!
Wir wuenschen Euch schon jetzt eine frohe Weihnachtszeit und einen guten Rutsch ins neue Jahr. Wir melden uns dann Anfang 2006 wieder bei Euch.