Aus der Mienengegend Blackwater folgen wir den Bahngleisen Richtung Küste. Die Züge, die neben uns fahren, sind mit 100 Kohlewaggons und 4-6 Lokomotiven erstaunlich lang. Laden können sie jeweils 10.000 Tonnen Kohle, die sie zu den Kraftwerken und zur Verladung an die Küste transportieren.
Die Führung durch einen der Verbrauchsorte, das Kohlekraftwerk in Gladstone, ist schlecht gemacht und bleibt leider weit hinter unseren Erwartungen und der exzellenten Führung durch die Zuckerfabrik in Tully zurück. Um so besser gefallen den Kindern die “Wasserspiele” im Hafen, an denen wir picknicken.
Der anvisierte State Park in Agnes Waters ist leider diese Woche geschlossen. Obwohl als 4WD-only angegeben, machen wir uns auf den Weg in den Eurimbula National Park. Kurz vor Sonnenuntergang fahren wir in den Wald. Die ersten 10 km sind wir noch auf festem Schotter und Sand unterwegs. Dann wird der Untergrund immer sandiger und der Weg lässt uns zwischen den dichten Bäumen kaum mehr als eine Handbreit Platz an den Spiegeln. Mit unserem 3,4m hohen und 2,4m breiten Ungetüm müssen wir aufpassen, dass wir auf dem unebenen Weg nicht mit der Dachkante gegen einen Baum schaukeln. Die profilarme Zwillingsbereifung schiebt uns erstaunlich gut durch den Sand. Im Camp angekommen wühlen wir uns an einem Abzweig dann doch noch im losen Sand ein, da wir anhalten müssen, denn die Vorderräder untersteuern und schieben uns geradeaus in den Busch. Mit der Hand buddelt Björn die Hinterräder frei und Ines muss als zusätzliche Last in den hinteren Bereich des Wohnmobils über die Hinterachse. Als weiteres Hilfsmittel hätten wir noch die Schippen der Kinder nutzen oder etwas Luft aus den Reifen lassen können.
Bei der Nachtwanderung durch das Camp und den nahegelegenen Strand finden wir zwar keine der Mudcrabs, sehen jedoch, dass wir nicht gänzlich alleine im Nationalpark sind. Noch zwei andere Zelte stehen hier neben Ihren schweren Geländewagen. Den Folgetag verbringen wir am Strand. Das bewölkte Wetter ist dazu genau richtig und es ist einmal nicht so heiß. In einem derart abgelegenen Nationalpark kommt schon ein wenig “Castaway”-Feeling auf. Neben dem weißen Sandstrand gibt es hier nur Wasser aus der Regentonne und ein Plumpsklo. Um unser Wohnmobil schleicht mittags eine gut einen Meter lange Echse.
Im, nach dem Ankunftsjahr von Captain Cook benannten, “Town of 1770” brechen wir zu einem Bootsausflug zur Insel “Lady Musgrave” auf. Um den Hafen durch das seichte Wasser der umliegenden Sanddünen bei Ebbe verlassen zu können, tariert der Kapitän das Schiff aus, indem er die Passagiere weiter vorne im Katamaran stehen lässt. Auf der folgenden 65km langen Fahrt übers offene Meer bleiben jedoch alle sitzen. Trotz des ruppigen Seegangs müssen wir keinen Gebrauch von den zwischen den Sitzen ausgelegten Spucktüten machen. Das trifft leider nicht auf alle Passagiere zu. Etwas flau ist es uns aber schon nach den eineinhalb Stunden auf und ab. Bei der Insel sind wir an einem Ponton festgemacht, von dem aus wir im umliegenden Korallenriff Schnorcheln können. Unter Wasser bekommen wir fast alle Darsteller aus “Findet Nemo” zu sehen. Neben den Wasserschildkröten und zahlreichen Fischarten sind auch die Korallen schön anzusehen. Die Kinder sind von der Fahrt mit dem kleinen Glasbodenboot begeistert, von dem aus sie auch einen Riff-Hai zu Gesicht bekommen. Mit der Taucherbrille trauen Sie sich, trotz professioneller Ausrüstung, nur von der Plattform aus, ins Wasser zu schauen.
In Bundaberg lassen wir unsere, von den Geländepassagen ramponierte Auspuffhalterung reparieren, machen unsere Wäsche und informieren uns über den anstehenden Ausflug auf Fraser Island.