Unsere Besucher, Regina und Klaus, haben uns vergangenen Freitag wieder verlassen und das Resuemee kann sich blicken lassen. Wir haben viel unternommen, Wale und Delphine am Strand gesehen, gut gespeist und der Fruehling ist nun auch eingekehrt.
Regina und Klaus hatten gleich zu Anfang den Anschlussflug von Johannesburg nach PE verpasst. In unserer Wartezeit hatten wir das Glueck, unseren ersten Wal von einem Strandlokal in der Bucht beobachten zu koennen. Wie die letzten Tage gezeigt haben, sieht man Wale und Delphine meistens dann, wenn man nicht nach Ihnen bewusst Ausschau haelt. Unsere naechste Anschaffung wird ein vernuenftiges Fernglas oder Fernrohr sein, damit man die riesigen Saeugetiere besser beobachten kann.
Da Ines Zeit „en mass” hat, nahm sie gerne mit den beiden das Eastern Cape genauer unter die Lupe. Ein Highlight war der Besuch im Addo Elephant Park. Ebenso lohnenswert war der 4-stuendige Wanderweg im gleichnamigen Park, jedoch in der etwas abgelegenen 16 km entfernten Zuurberg Sektion. Die Strasse dorthin wurde im Know-how-Reisefuehrer als sehenswerte Passstrasse angepriesen, verschwiegen wurde jedoch, dass es sich dabei um eine Offroadstrecke handelt, die mit einem gelaendegaengigerem Auto wohl mehr Freude bereitet haette. Da wir uns anfaenglich verfahren hatten, wurde der Corsa stolze 70 km ueber die Piste gepruegelt. Er hat es zwar ueberlebt, gut getan hat es ihm allerdings sicher nicht.
Andere Wanderstrecken, die leichter mit dem Auto zu erreichen sind, sind der Forest und River Walk im Van Stadens Park. Etwas weiter entfernt, dafuer umso spektakulaerer ist der Tsitsikamma National Park. Auf dem Weg dorthin mussten Bjoern und Klaus ihre Maennlichkeit beweisen und auf dem unteren stuetzenden Teil einer Strassenbruecke herumlaufen. Die Maedels bevorzugten dann doch die sicherere Haengebruecke. Nicht ganz unbedacht sollte man den Waterfall-trail laufen, gutes Schuhwerk und Achtsamkeit ist angeraten.
Ein Kurzausflug nach Jeffreys Bay (Bilder) stand mehrfach auf der Tagesordnung, dort schauten wir uns ein zweites Mal Haie aus naechster Naehe an und durften wieder grosse glitschige Rochen streicheln. Auch die kleinen Haie blieben diesmal nicht vor unseren Streicheleinheiten verschont, die UEberwindung war jedoch gross. Wandern wieder grossgeschrieben, suchten wir nach dem vom Tourist-office beschriebenen schoensten Wanderweg. Wir fanden ihn eher abenteuerlich, da die Flussueberquerung auf einem Floss stattfand. Klaus war ganz Mann und zog die beiden Damen uebers Wasser, trotz des mit schleimigen Wasseralgen behangenen Seiles.
Der zweite groessere Wochenendausflug ging von PE ueber Kenton-on-Sea nach Port Alfred. Dort wurden wir mit einer wohl einzigartigen Showeinlage beglueckt, als zwei Maedels einen Fluss mit einem Surfbrett ueberqueren wollten; Korbtasche und Rucksack sollten ebenso mit. Das Ergebnis war grosses Gelaechter der Zuschauer, als das Brett unter dem Gewicht der beiden mehr und mehr sank, am Ende sogar wegflutschte. Die Sachen waren ohne Frage nass und wir hatten jede Menge Schadenfreude (blonde Maedels halt hihi). Ebenso kopfschuettelnd betrachteten wir den Uni-Ruderwettkampf, denn eigentlich war es mehr ein Saufgelage am fruehen Mittag – die Studenten hatten sichtlich Spass.
Uebernachtet wurde in Grahamstown (Bilder), wo wir nach etwas laengerer Suche einen Schlafplatz ausfindig machen konnten. Das Gefaengnis, heute eine Jugendherberge, fanden wir zu unbequem, andere Herbergen waren ausgebucht. Letztendlich fanden wir Platz in einem recht interessanten Hotel, wie sich spaeter herausstellte, ein ehemaliges Studentenwohnheim. Grahamstown ist eine nette Stadt, nicht sonderlich gross, zum herumschlendern einladend und wir haben auf jeden Fall gut gespeist. Am Tag danach ging es wieder ueber Kenton-on-Sea, wo wir eine mehrstuendige Wanderung am Strand und in den Sandduenen verbracht haben, zurueck nach PE.
Und das Reisen sollte auch nach der Abreise von Klaus und Regina kein Ende nehmen. Da Ines am 17.9. Geburtstag hatte, zauberte Bjoern eine Geburtstagsreise aus dem Hut. Freitags in den Flieger nach Durban (ca. 1000km noerdlich von PE), wo wir abends, da Durban (Bilder) fast nur von Indern besiedelt ist, indisch Essen gingen. Allgemein sieht man in Durban neben den vielen Indern und ein paar Schwarzen nur recht wenig Weisse. Am Geburtstag selbst stand Durbans Innenstadt, indischer Markt, Strandausflug und uShaka auf dem Programm. Das uShaka ist ein beeindruckender Entertainment-Park bestehend aus Wasserrutschen und Meerestieren. Wir konnten das angeblich beste Aquarium der suedlichen Hemisphere besuchen. Die Delphin- und Seeloewen Shows waren toll. Eingebettet in einem gestrandeten Frachtschiff, dem „Phantomship”, werden nahezu alle Wasserlebewesen gezeigt. Abschliessend schluerften wir auf dem Deck Cocktails bei Live-Musik und dinierten spaeter im Rumpf des Phantomship nur durch eine Glasscheibe von 3 Haien getrennt. Alles in Allem ein wunderschoener Tag, der auf jedem Fall mit dem Winzerfest konkurrieren kann 😉
Am Tag danach hatten wir noch etwas Zeit, das Sharkboard zu besuchen. Die vermutete Aufklaerung ueber Haie blieb aus, stattdessen wurden wir mit einer Horrorshow ueberrascht, in der ein Hai vor Publikum seziert wurde. Wer selbst schon mal einen Fisch ausgenommen hat, wuerde die Show nicht allzu schlimm finden. Die meisten Besucher hielten sich jedoch Augen und Nase zu und „ooohten”, worueber wir nur schmunzeln konnten. Alle waren tapfer und haben immerhin das Essen bei sich gehalten.
Was gab es sonst noch Erwaehnenswertes:
-Nach langem Ueberlegen haben wir letzte Woche eine gebrauchte KTM gekauft. Obwohl groesser als Ines Suzuki zuvor, kommt auch sie mit den Fuessen auf den Boden und wir haben sicher noch eine Menge Spass damit.
-Beim Kasinobesuch mit Regina und Klaus haben wir 150 Rand im Roulett gewonnen, allerdings hat Bjoern das Geld dann gleich wieder fuer einen Strafzettel fuer Falschparken (300 Rand) verjubelt.
-Ines Bewerbung fuer das Studium war erfolgreich, es muessen lediglich noch Detailfragen geklaert werden. Die Bewerbung bei Virgin Active laeuft noch, generell koennte sie dort anfangen zu arbeiten, jedoch muss sie sich selbst um eine Arbeitserlaubnis kuemmern.
-Seit einigen Tagen besitzen wir nun endlich Festnetz und auch Internet. Ines hatte versehentlich eine falsche Nummer verschickt, hier die berichtigte Festnetznummer: +27 xxx
-Da wir fuer unser Haus wegen der vielen ungesicherten Terassentueren keine Versicherung bekommen haben, ist nun unsere Alarmanlage aktiviert worden. In fast jedem Raum sind Bewegungsmelder installiert und auch die Tueren sind mit Kontakten gesichert.
Unsere Wohnung hat den Besuchertauglichkeitstest bestanden, die Kakerlaken sind auf Besucher nicht gut zu sprechen und haben sich verzogen.
Also: buchen, buchen, buchen J
Fruehlingsgruesse aus PE.