Anfängerglück

Nachdem wir uns am Vorabend noch mit den Kakerlaken geeinigt hatten, wer welchen Platz in Anspruch nimmt, sind wir froh, am Morgen wieder ins Freie zu dürfen. Wir fahren zum Surfshop, dieser hat allerdings noch geschlossen, wir sind zu früh. Die Zeit reicht, um sich ausgiebig bei zu so frühen Stunden einzig geöffneten Bäcker satt zu essen. Zurück am Surfshop gesellen wir uns zu einer kanadischen Familie, die ebenfalls darauf wartet, dass unsere Surflehrer nun auftauchen, damit das große Abenteuer auf dem Surfbrett beginnen kann. Mit costa ricanischer Pünktlichkeit kommen sie eine halbe Stunde zu spät. Sobald die Surfbretter verladen und richtig verzurrt sind, bewegt sich die Kolonne Richtung Strand-Übungsplatz.

Erste Trockenübungen auf dem im Sand aufgemalten Sandboard: hinlegen, paddeln, aufstehen. Auf dem Strand recht simpel, im Wasser scheint es wohl dann schwieriger zu sein. Die Wellen sind schwach und rollen stetig, ideale Anfängerbedingungen. Noch ein paar wenige hilfreiche Tipps, die Welle rollt an, wir paddeln und der Surflehrer gibt den nötigen Schubs. Sobald die Welle uns erfasst hat, sollen wir aufstehen. Bei Ines klappts auf Anhieb, Anfängerglück. Björn mausert sich auch. Die Eltern der kanadischen Familie haben nicht ganz so viel Talent, dafür klappts bei den beiden Kids hervorragend. Abgesehen vom Wasserschlucken, paddeln und scheuern auf dem Board, macht Spaß und man wird vom Ehrgeiz gepackt.

2 Stunden Betreuung sind um, wir testen unser Glück noch ein wenig auf eigene Faust. Da die Bedingungen aber zunehmend schlechter werden, beschließen wir, das wir für heute genug haben. Außerdem ist es viel zu warm und das Wasser ist bereits zu aufgebraucht. Wir sehnen uns nach einer Dusche, einem kühlen und schattigem Platz um. Es dauert noch eine Weile, bis der Surflehrer die Boards abholt, und wir auf dem Motorrad zurück in die schattige Unterkunft fahren können. Dort stellen wir fest, dass trotz regelmäßigen Eincremens und Bekleidung unser Gesicht, Arme und vor allem Kniekehlen so richtig schön verbrannt sind. Ärgerlich. Wir hatten zuvor extra noch eine wasserfeste Sonnencreme Faktor 50 gekauft. Die Internetrecherche zeigt uns, woran es lag: SPF 50 ist die amerikanische Variante des deutschen LSF bietet jedoch nur knapp die halbe Schutzwirkung. Wieder etwas fürs Leben gelernt!