So nun liege ich auf meinem Bett in San Juan, Intibucá. Das Bett steht in dem mit Abstand einfachsten Zimmer in dem ich je gewohnt habe – kein Stuhl, kein Schrank. Die Dusche ist auf dem Gang. – nicht in einem Raum am Gang, sondern im Gang. Waschmaschine ist nicht, mit der Hand waschen ist angesagt. Ich wohne hier zusammen mit dem Projektleiter Billy. Er fährt allerdings jedes Wochenende und auch unter der Woche ab und zu nach Hause nach Esperanza.
Wie bin ich nun hierher gekommen: Nach der falsch ausgestellten Bordkarte wurde ich gestern erstmal von meinem Flug nach San Pedro ausgeschlossen und mein durchgechecktes Gepäck ausgeladen. Es hat ein wenig gedauert, bis ich das Personal des Fluges davon überzeugen konnte, dass ich dort gerne mitfliegen möchte und mein Ticket auch für diesen Flug bestimmt ist. Im Flugzeug saß ich durch Zufall neben einem Schweizer Entwicklungshelfer, der in Honduras Urlaub macht (bei seiner früheren Gastfamilie aus der Zeit als er dort Austausch-Schüler war).
In San Pedro kam doch tatsächlich mein Koffer gleich an und Cowboy Billy war auch einfach draußen vor dem Flughafen zu finden. Die erste Nacht haben wir in San Pedro im Hotel Ejecutivo verbracht.
Am nächsten Morgen ging es kreuz und quer durch die Stadt zu BECAMO (eine der Firmen, die das Projekt unterstützen) und einigen Geschäften. Billy´s Frau war auch dabei und hat eingekauft. Nach dem Mittagessen bei „Chicken Power“ ging es auf einer 4 stündigen Fahrt über Esperanza, wo wir seine Frau abgeladen haben, nach San Juan. Hier wurde ich, wie schon bei BECAMO allen Leuten vorgestellt. Es fand gerade eine Versammlung der Sprecher der verschiedenen Erzeugergemeinschaften statt. Nach weiteren Diskussionen über das Projekt und einem einfachen Abendessen (wie immer mit gebratener Banane) haben wir unsere einfache Behausung bezogen.
Nun muss ich mich erstmal in die Materie einlesen. Derzeit fühle ich mich noch etwas überfordert, einmal mit dem spanisch verschiedener Leute (zu schnell, akzentuiert und zu undeutlich), mit der Struktur der Erzeugergemeinschaften und Genossenschaften und erst recht mit dem Schreiben des Business Plans.