mittlerweile sind wir schon ueber eine Woche in PE und geniessen das Leben am Meer in vollen Zuegen.
Vorletzten Samstag frueh (30.7.) haben wir den Corsa bepackt und sind Richtung Sueden durch unendlich eintoenige Landschaften geduest. Die „kurze“ Fahrt hat 12 Stunden gedauert (Bilder), immerhin wurde die Landschaft von km zu km gruener. Die ersten Tage verbrachten wir in einer guenstigen, jedoch sehr muffeligen Bude in Summerstrand. Nach nur 3 Tagen intensiver Wohnungssuche haben wir unser neues Heim bezogen – ein ebenerdiges Haus mit kleinem Garten, grossem Wohnzimmer, grosser Kueche, 2 Schlafzimmern, 2 Baedern, Arbeitszimmer, Grillplatz und Doppelgarage. Also genuegend Platz fuer Euren Besuch!!!! Und das alles nur ca. 1500m vom Strand entfernt. (Bilder)
Film: Rundgang durchs Haus in Summerwood Village
Was wir eigentlich nicht mitgemietet hatten, sind unsere vielen Mitbewohner. Vorsichtig sind wir nun mit allen offenen Speisen und Getraenken, da wir schon mit einer leeren Sprite-Dose eine breite Ameisenstrasse verursacht hatten. Des Weiteren gibt es zahlreiche Spinnen, die jedoch alle ganz harmlos sind. Harmlos sind mit Sicherheit auch die Kakerlaken, die wir allerdings nicht so gerne haben. Daher haben wir jetzt aus spanischer Erfahrung Kakerlaken-Fallen aufgestellt, die ihre Wirkung zeigen. Bevor wir diese Fallen hatten, musste Ines jedoch des OEfteren ein paar Kakerlaken per Schuhkarton fangen. Groesstes Prachtexemplar war ca. 5 cm lang.
Unter der Woche waren wir damit beschaeftigt, fehlende Utensilien (Bohrmaschine, Akkuschrauber, Leiter, Buegelbrett, etc.) zu besorgen. Eine groessere Suchaktion war fuer Ines` neuen Schreibtisch noetig. Anscheinend arbeitet man hier nicht zu hause!! Nur durch Glueck haben wir am Strassenrand einen Schreibtisch fuer einen fairen Preis erwerben koennen. Jetzt fehlt nur noch ein Gartentisch und ein Liegestuhl waere auch ganz nett.
Vergangenes Wochenende fuhren wir mit dem Auto nach Jeffreys Bay, eine bekannte Surfer-Stadt. Obwohl Walsaison war, konnten wir keinen der grossen Saeuger ausfindig machen. Stattdessen haben wir das Hai-Aquarium besucht, um uns mit den Gefahren des Meeres vertraut zu machen (denn die zahlreichen Haie wurden alle hier in der Bucht gefangen). Angeblich sind sie ja ganz harmlos, allerdings widersprach sich das mit den ausgestellten Bildern an der Wand (fehlende Beine, etc.). Bjoern hat daher beschlossen, sich erst einmal dem Golf spielen zu widmen und das Surfen noch ein wenig ruhen zu lassen.
Sonntags waren wir dann zum ersten Mal auf den Fahrraedern unterwegs. Ein herrliches Gefuehl, mal nicht Auto zu fahren! Waehrend dem Zwischenstopp am Strand hatten wir das Glueck, einen vorbei springenden Delphin zu sehen. Unterwegs sind wir an zahlreichen ueberfuellten Braai-Grillplaetzen vorbeigekommen, sodass wir schnell einen Grillrost und Fleisch gekauft hatten (Pick’n Pay hat sonntags bis 20:00 geoeffnet), um unser erstes eigenes Braai zu machen.
Neben den vielen Privat-Aktivitaeten muss Bjoern natuerlich jeden Tag arbeiten. Das Siemens-Buero (Bilder) liegt in der Innenstadt ca. 10km von unserem neuen Zuhause am Strand entfernt. Das kleine Buerogebaeude fuer gerade einmal 14 Mitarbeiter ist recht schmuck und nennt sich grossspurig „Siemens House“. Bjoern besucht derzeit taeglich Kunden (VW, Ford, GM etc.), Wettbewerber & potentielle Lieferanten, um erst einmal bekannt zu machen, dass die Siemens L&A nun auch in dieser Gegend ihre Dienste anbietet.
Allgemein ist das Leben in PE sehr viel angenehmer als in und um Jo’burg. Es geht ruhiger zu und man fuehlt sich sicherer. Kinder spielen auf der Strasse, fahren Fahrrad. Leute laufen auch nachts auf der Strasse herum (es sind sogar richtige Gehwege vorhanden). Bjoern war auch schon abends im dunkeln am Strand Joggen. Die Grundstuecke sind auch bei weitem nicht so stark gesichert wie in der Gauteng-Region. Die Landschaft ist gruen, da es hier auch ab und zu regnet (in Jo’burg regnet es ueber die Wintermonate nie). Allerdings ist es durch die nahe See auch sehr windig, was der Stadt den inoffiziellen Namen „The windy city“ einbrachte.
Was ist uns sonst noch aufgefallen?:
– Man faehrt hier auf der linken Seite, die Ampeln sind nach amerikanischem Stil auch auf der gegenueberliegenden Seite. Falls keine Ampel an einer Kreuzung sein sollte, gibt es oft auf jeder Seite Stoppschilder, so genannte „Four Way Stops“. Jeder haelt an und derjenige, der zuerst da war, darf auch als erster wieder losfahren. Wenn man einkaufen geht und sein Auto auf dem Parkplatz abstellt, kann man den Autowaechter beauftragen, sein Auto zu „bewachen“ indem man ihm zuwinkt. Beim Zurueckkommen gibt man eine kleine Gabe von ca. 2-5 Rand (umgerechnet 20 – 45 cents)
– Sobald man in einem Restaurant aufgegessen hat, kommt ein „Ober“ und reisst einem foermlich den Teller weg. Es wird nicht gewartet, bis alle aufgegessen haben. Die Rechnung kommt meist auch schon unaufgefordert, sobald man nichts mehr bestellt.
– Preise: Benzin ist sehr guenstig (1 L = 5,53 Rand = 0,70 Euro). Essen gehen lohnt sich manchmal eher, als selbst zu kochen (Pizza im Restaurant kostet z.B. genauso viel wie im Supermarkt (25 Rand = ca. 3 Euro)). Auch Kinogehen ist sehr viel guenstiger ca. 14 Rand (ca. 2 Euro) pro Person. Wie Ihr an unserem grossen Haus seht, sind Mieten und Immobilien recht guenstig. Sonst sind die Preise auf europaeischem Niveau. Autos & Motorraeder sind z.B. ca. 20% teurer als in Europa.
– Alkoholika wie Bier gibt es nur in „Bottleshops“. Interessanterweise verkaufen die Supermaerkte jedoch Wein.
– Tennisplaetze sind hier ueberwiegend aus Beton, in manchen Faellen gibt es Rasenplaetze, die jedoch in einem sehr schlechten Zustand sind (In manchen Clubs sehen sie aus, als waeren sie brand-gerodet worden)
– Suedafrikanische Stecker sind extrem gross und haben noch einen dritten Zapfen (aehnlich den englischen). Steckdosen bestehen nur aus 3 Loechern in der Wand (keine Vertiefung) und haben alle einen Schalter. Fast alle kaeuflichen Geraete (Radios, Handy-Ladegeraete, Bohrmaschine etc.) sind jedoch trotzdem mit dem bekannten Euro-Stecker ausgeruestet. Daher gibt es ueberall Adapter und anschraubbare Stecker zum Auswechseln zu kaufen.
– Service findet man ueberall. Beim Einkaufen werden die Waren in Tueten verpackt. Beim Einladen wird evtl. auch geholfen. Autos werden bewacht. Beim Tanken werden Scheiben geputzt etc.
Liebe Gruesse vom Indischen Ozean.