Magnetic Island begrüßt uns mit bestem Sommerwetter. Nur zum Schnorcheln ist das Wasser durch die Stürme der letzten Tage noch zu aufgewühlt. Bjoern arbeitet sich dennoch, bei gerade einmal einem Meter Sicht, entlang der ausgewiesenen Snorkel Trails bis zu den Korallen und einem versunkenen Propeller eines abgestürzten Zeitweltkriegsfliegers vor. Auf dem Rückweg wird er von einer großen Wasserschildkröte, die neben ihm auftaucht, überrascht. Beide bekommen wir einige Feuerquallententakel ab. Bei Ines brennen sie höllisch und Sie wird vom Tauchshop am Strand kurz abgeduscht. Für die richtig gefährlichen Quallen ist laut der Lifeguards noch keine Saison. Dennoch ist Ines die Lust aufs Schnorcheln erst einmal vergangen. Beim Schnorcheln in Bowen wird Bjoern von einem riesigen Stachelrochen erschreckt, der unter ihm aus dem Sand herausschießt. Nils möchte zwar gerne auch mal mit seiner Ausrüstung schauen gehen, ist dann aber doch noch etwas zu ängstlich, seine zu Hause in der Badewanne geübten Tauchkünste in freier Wildbahn anzuwenden.
Haben wir bisher, da die einzelnen Attraktionen dicht beisammen lagen, meist nur kurze Tagesetappen zurückgelegt, so müssen wir in nächster Zeit immer mal wieder reine Verbindungsetappen einlegen, um die grob geplante Route zu schaffen. Die Kinder beschäftigen sich dabei entweder mit ihren Malheften, Hörspielen oder dem iPad, das leider schon ein wenig Schaden genommen hat (Spider-APP ;-). Die, für die Hörspiele im gemieteten rumpeligen Wohnmobil erforderliche Lautstärke bringt uns dazu, ein paar Kopfhörer für die Kinder zu kaufen, damit wir uns wieder normal unterhalten können. Obwohl unser Wohnmobil nur begrenzt geländegängig ist und wir versuchen auf geteerten Straßen zu bleiben, scheuen wir auch Gravelroads und Wasserdurchfahrten nicht. Unter zu ausgedehnten Wellblechpisten leidet jedoch nicht nur das Wohnmobil, sondern auch die Kinder.
Im Eungella National Park kommen wir in Wazza’s urtümlichen “Platypus Bushcamp” unter. Er wohnt mitten im Dschungel und vermietet dort einfache Hütten. Im Bach, der durch sein Camp fließt, kann man in der Morgen- und Abenddämmerung Schnabeltiere beobachten. Noch besser und vor Allem in erheblich größer Zahl sehen wir diese im National Park am Broken River. Am Lagerfeuer werden wir von einem Ratten-Känguruh erschreckt, dass kaum Angst vor Menschen zu haben scheint. Erstaunt sind wir über das Durchhaltevermögen der Kids. Einen 4km langen Lauf durch den Regenwald inkl. 295 Stufen zu einem Wasserfall (Wheel of Fire) stehen sie ohne Murren durch.
Die Minenführung in Rubyvale ist, obwohl es sich angeblich um die größte besuchbare Saphir-Mine handelt, nichts wirklich besonderes. Erheblich spannender ist das eigenhändige “Schürfen” der Edelsteine aus einem gekauften Eimer “Dreck”. In Pats Gem-Store im einsamen Örtchen “Saphire” werden wir in die Kunst des “Waschens” und Siebens sowie in die Fähigkeit eingewiesen, einen rohen Edelstein überhaupt erst einmal zu erkennen. Nach einer guten Stunde haben wir ein paar Edelsteinkrümel und sogar zwei ansehnliche, zum Schleifen geeignete, Saphire zusammen. Zum “Kids Menu” bekommt jedes der Kinder sogar noch einen kleinen geschliffenen Saphir geschenkt.
Auf dem Weg zur Küste machen wir an Lars’ Geburtstag im eher trostlosen “Blackwater” halt. Zu probieren, die Erlebnisse der letzten drei Wochen für den Geburtstag noch einmal zu überbieten ist schwierig. Zudem geniessen es die Kinder, sich einmal beim ruhigen Spielen in und um das Wohnmobil zu entspannen. Der obligatorische Geburtstagskuchen darf allerdings nicht fehlen. In den nächsten Tagen setzen wir unsere Reise Richtung Fraser Island fort.