In den Tagen um Ostern herum, an denen Bjoern frei hat, wollen wir New England erkunden. Die Kueste von New York nach Sueden hatten wir schon vor einigen Jahren bereist. Jetzt soll es nach Norden gehen.
Die Dame an der Wohnmobil-Vermietstation ist eine alte Bekannte. Von Ihr hatten wir 2007 schon einmal ein aehnliches Gefaehrt gemietet. Amerikanische Wohmobile sind, verglichen mit europaeischen, zwar groesser und schwerer, erscheinen ansonsten jedoch nur einfach ausgestattet. Schraenke sind kaum zu verriegeln, das Fahrverhalten gleicht dem eines schweren LKWs und auch der Federungskomfort laesst zu wuenschen uebrig. Aufgrund der ueberwiegend schlechten Strassen fahren wir daher wippend und rumpelnd durch die Gegend. Passanten bleiben oft interessiert stehen und betrachten unser Gefaehrt, da es rund herum mit grossen Bildern amerikanischer Sehenswuerdigkeiten beklebt ist. Alles in allem ist es ein grosser Spass, auf diese Art unterwegs zu sein.
Standesgemaess haben wir die erste Nacht auf einem Walmart Parkplatz verbracht. Der erste Tag war verregnet, jedoch mussten wir uns ohnehin erst durch den Stau rund um New York quaelen. Die Naechte sind noch reichlich kalt. Nils, Ines & Bjoern kuscheln sich daher zu dritt auf dem grossen Doppelbett zusammen. Nils scheint es zu gefallen, denn er schlaeft genauso gut wie zuhause. Wenn wir parken hat er tagsueber das Bett als Spielwiese fuer sich alleine. Obwohl Krabbeln auf der weichen Matraze gar nicht so einfach ist, robbt er fleissig seinem Ball und anderem von ihm selbst davongechleudertem Spielzeug hinterher.
Unser Fruehstueck nehmen wir zusammen mit einigen Yale Studenten in New Haven ein. Der Campus, der aelteste des Landes, ist mit seinen alten Steingebaeuden wirklich beeindruckend. Wir schlendern ueber das filmreife Gelaende, auf dem sich Nils interessiert umschaut.
Im Submarine-Museum in Groton kann man neben einem Museum auch das erste atomgetriebene U-Boot, das noch aus den Zeiten des Kalten Krieges stammt, besichtigen. Mit Nils auf dem Arm ist es etwas muehselig durch die engen Gaenge und Luken des U-Boots zu klettern. Der Kleine hat jedoch wie immer seinen Spass dabei.
Im riesigen maritimen Freilichtmuseum des Mystic Seaports erleben wir Seefahrt wie vor mehreren hundert Jahren. Neben einem grossen Walfaengerschiff auf dem Trockendock gibt es etliche hochseetaugliche Segelschiffe zu besteigen oder beim Segelsetzen zu helfen. Auch an Land kann man beim Seilknuepfen, Schmieden und Faesser Kuefern zuschauen oder gar mithelfen.
Die zweite Nacht verbringen wir in einem ruhigen und schoen gelegenen State Park Burlingame. Man merkt, dass wir ausserhalb der Saison unterwegs sind, denn von den ueber 800 Stellplaetzen sind nur wenige belegt.
Das Inselstaedtchen Newport ist eine Ansammlung beachtlich grosser Villen (Mansions) entlang der schroffen Kuestenlinie. Mit Nils im Tragetuch geht es entlang des Cliff-Walks ueber die Felsen und auch durch den ein oder anderen Garten der ueppigen Anwesen. Wir lassen uns die Meeresluft um die Nase wehen und geniessen den herrlichen Ausblick.