Schon die Umrisse Chiles sind mit durchschnittlich nur 180 km Breite in Oest-Westlicher Richtung und ueber 4300 km Laenge von Nord nach Sued aussergewoehnlich. Auch in manch anderer Hinsicht unterscheidet sich das Land erheblich von seinen Suedamerikanischen Nachbarn:
- Mit den riesigen PKW, Pickup-Trucks und modernen Shopping-Malls erinnert Chile sehr an Nordamerika. Sogar die Fahne bedient sich der gleichen Farben (rot, blau und weiss mit Stern) wie das Stars’n’Stripes Banner.
- Leider ist es in Chile auch aehnlich teuer wie in Nordamerika. Uebernachtungen sind mit 30-40 US$ gut viermal so teuer wie in Bolivien. Benzin ist mit 0,90 US$/Liter ebenfalls fuer hiesige Verhaeltnisse nicht billig.
- Chile ist das erste Land mit wirklich sinnvollen Verkehrsschildern. Es gibt sogar Schilder, die vorangegangene (Ueberhol-)Verbote wieder aufheben.
- Generell erscheinen uns die Leute hier gebildeter. Die Herangehensweise an Probleme und besondere Wuensche erscheint ‘europaeischer’ als bisher.
- Leider spricht man hier jedoch ein sehr schlechtes Spanisch. Endungen werden meist verschluckt und ‘s’ ueberhaupt nicht gesprochen. So muessen wir, trotz unseres guten Spanisch oft mehrfach nachfragen, um die Einheimischen zu verstehen. Nicht selten wechseln diese dann nach der zweiten Wiederholung einfach ins Englische ueber.
- Statt ‘Adios’ oder ‘Hasta luego’ rufen einem die Chilenen ‘Ciao’ zum Abschied hinterher.
- Im Norden Chiles besitzen die meisten Fahrzeuge eine Rundumleuchte und eine drei Meter lange Antenne an der ebenfalls ein Blinklicht angebracht ist, damit sie beim Durchfahren der Tagebau-Bergwerke im Staub der Arbeiten nicht von den riesigen Minentrucks uebersehen werden.
- Chile ist reich an Bodenschaetzen (Kupfer, Lithium, Kohle, Gold, Schwefel, etc.), die in zahlreichen Minen abgebaut werden. Viele davon sind jedoch schon geschlossen und befinden sich derzeit im Rueckbau.
- Die Wasserversorung ist in privater, ueberwiegend auslaendischer Hand. Die Nutzungsrechte der meisten Fluesse, Seen und Quellen liegt bei US-Firmen und beim spanischen Energiekonzern Endesa.
- Viele oeffentliche Plaetze sind mit Wireless-Internet ausgestattet. So kann man sich mit dem eigenen Laptop in jeder Esso-Tankstelle, einigen Museen und vielen Cafes kostenlos ins Internet einwaehlen.
- Chile ist das erste Land, in dem man mit Kleingeld ueberschuettet wird. War es in allen anderen Laendern bisher schwierig, grosse Scheine los zu werden, da das Kleingeld extrem knapp war, bekommt man hier das Wechselgeld meist in Unmengen kleiner Muenzen ausgezahlt und hat Muehe, diese wieder los zu werden.
- Auf den gut ausgebauten und mautpflichigen Schnellstrassen sind 120 km/h erlaubt, die von der Polizei fleissig per Radarpistolen ueberwacht werden. In den Staedten faehrt die Polizei standesgemaess auf 1200er BMW-Motorraedern daher.
- An Stoppschildern und an Bahnuebergaengen verhalten sich die Chilenen extrem diszipliniert. Jeder haelt an und bleibt fuer mindestens eine Sekunde stehen. Da gilt es manchmal aufzupassen, um einem anderen Fahrzeug nicht hinten auf zu fahren.
- Statt der weiter im Norden ueblichen Latino-Rythmen spielt man hier an oeffentlichen Plaetzen, in Restaurants und Kaufhaeusern meist US-Musik aus den 80ern und 90ern.
- Das Nationalgetraenk ist Pisco-Sour. Antonio liebt es, Schweppes ist suess dagegen und wir koennen dem bitter-saueren Getraenk nichts abegwinnen.
- Verwundert sind wir ueber den Einfluss deutscher Begriffe in die lokale Sprache. Einige Produkte sind gar ausschliesslich auf Deutsch ausgezeichnet (wie z.B. unser Kettenspray). Ein Nestle-Eis und ein Schokoriegel heissen ‘Sahne-Nuss’ was die Chilenen mit Madel & Schokolade uebersetzen. Generell gbt es viele deutsche Firmennamen wie z.B.’Kaufmann’, ‘Gildemeister’, ‘Pullmann’, ‘Holzapfel’, und deutsche Restaurantketten wie z.B. ‘Fritz’ und ‘Winter’, die allerdings eher Fast-Food statt deutscher Gerichte anbieten. Auch grosse deutsche Schulen und ein deutsches Krankenhaus haben wir entdeckt. In Restaurants heisst ein Stueck Kuchen nicht wie sonst ‘Tarta’ sondern es steht generell ‘Kuchen’ auf der Speisekarte.
Chile Top 5
1 – Idylische Bergdoerfer im Sueden der Anden
2 – Die nette Gross-Stadt Santiago
3 – Der Lake-Distrikt und die Carretera Austral im Sueden
Chile Low 3:
3 – Die Form des Landes zwingt oft auf langweiligen Autobahnen unterwegs zu sein.
2 – Das unverstaendliche Spanisch der Chilenen
1 – Ein sehr teueres Land
Statistik Chile:
15 Tage Aufenthalt im Land
3605 insgesamt in Chile gefahrene Kilometer (240 km/Tag)
86 US$ durchschnittliche taegliche Ausgaben fuer uns beide