Auf unserer kurzen Fahrt von der Kueste nach Santiago kommen wir an etlichen Weinguetern vorbei. Wir landen zufaellig bei einer renommierten Adresse Vina Casas del Bosque und kaufen dort einen guten Late Harvest, einen Desert-Wein, fuer Paci und Antonio mit denen wir uns abends treffen moechten.
In Santiago fahren wir zunaechst in das Stadtviertel, in dem sich alle Auto- und Motorradersatzteillaeden befinden. In der Strasse ’10 de Julio’ sind auf gut 2 km Laenge Geschaefte, mit allem was ein Autoschrauber braucht, aneinander gereit. Auf einer der Querstrassen findet man auch Motorradzubehoer. Nach ausgiebiger Suche haben wir Kettensaetze und neue Vorderreifen erstanden. Wir wundern uns ueber den grossen Andrang, der hier herrscht. Es ist jedoch nicht auf einen Teileschlussverkauf zurueckzufuehren, sondern ruehrt daher, dass heute am 31. Maerz der letzte Tag ist, an dem man in Chile seine Kfz-Versicherung fuer das laufende Jahr abschliessen bzw. verlaengern kann.
Bjoerns Vorderreifen, der diesmal schneller verschlissen war als der an Ines Motorrrad, wechseln wir gleich in der selben Strasse. Ines moechte ihren MT21 noch ein bisschen fahren, so schnallen wir ihren neuen MT60 bei Bjoern hinten drauf. Nun sieht er endlich wie ein „richtiger“ Traveller aus, denn es scheint bei vielen Motorradreisenden ueblich zu sein, einen Ersatzreifen mit im Gepaeck zu haben.
In Chile, wo man sich an vielen Orten, z.B. an Tankstellen, in Museen etc. per Wireless kostenlos ins Internet verbinden kann, haben wir es uns zur Angewohnheit gemacht, uns zunaechst auf Google-Earth unseren Zielort anzusehen, um die Koordinaten anschliessend ins GPS zu laden. So finden wir auch in Santiago, einer 7 Millionen Stadt, recht einfach zu unserer Unterkunft. Das in einem normalen Wohnhaus untergebrachte ‘House Santiago’ ist von aussen ueberhaupt nicht als Hostal zu erkennen.
Eigentlich wollten wir uns heute Abend mit Antonio, einem ehemaligen Kommilitonen aus Bjoerns MBA-Studium treffen. Leider muss dieser den Termin jedoch kurzfristig absagen, bestellt uns stattdessen jedoch fuer den naechsten Tag zum Lunch in den ‘Club de Polo’.
Morgens wechseln wir, zurueck in der Motorradschrauber-Strasse, beide Ketten. Um uns danach rechtzeitig mit Antonio treffen zu koennen, muessen wir uns beeilen. Es dauert eine Weile, bis wir unsere Haende von dem klebrigen Kettenfett befreit haben. Nach der Fahrt quer durch die Stadt zum Polo-Club (nein, nicht der mit den Autos, sondern das Spiel auf dem Rasen mit den Pferden), ziehen wir uns auf dem Parkplatz des benachbarten Parks schnell um. Feineres als unsere Treckkinghosen, unter denen wir unsere Motorradstiefel verstecken, und ein etwas knitteriges Hemd, haben wir nicht zu bieten.
Obwohl der ‘Club de Polo’, wie zu erwarten war, eine extrem feine Adresse ist, verlaeuft das Treffen in angenehm entspannter Atmosphaere. Antonios Frau Paci erwartete uns schon, als wir ankommen. Auch sie kannten wir schon aus unserer gemeinsamen Zeit in Barcelona. Da uns Santiago sehr gut gefallen hat, zum Teil sogar besser als Barcelona, versprechen wir wieder zu kommen, um mehr Zeit mit den beiden zu verbringen. In den naechsten Tagen wollen wir erst einmal Richtung Sueden weiter, bevor es dort zu kalt wird.
Nach dem Essen flitzen wir noch schnell mit Antonio in sein Buero, wo er uns unsere Fahrzeugpapiere, Nummernschilder und neuen Kreditkarten uebergibt, die wir vor einigen Wochen haben an ihn schicken lassen. An dieser Stelle ein herzliches Dankeschoen an Ines Cousine Silvana und Bjoerns Vater Hans-Georg fuer die Express-Sendungen.
try to come back to Stgo before the end of your journey….by the pictures I can see that you were well fed in paci farm….