Nachdem wir auf unserer Gelaenderunde trotz Regenzeit zwei wunderschoene sonnige Tage hinter uns haben, faengt es heute morgen bereits nach wenigen Minuten Fahrt an kraeftig zu regnen. Im nu verwandelt sich die im Trockenen gut zu fahrende Lehmpiste in eine schmierige Rutschbahn. Trotz unserer grobstolligen Vorderreifen und der brandneuen Hinterreifen kommen wir nur noch langsam schlitternd voran. Der vormals harte Untergrund gleicht nun einer Piste aus Schmierseife.
Die Raeder sammeln soviel Schlamm an, dass das Profil nicht mehr zu sehen ist und sie durch den sich aufstauenden Lehmkeil ab und zu sogar blockieren. Als Bjoern an einem Bolivianer, der uns auf seiner 125er ueberholt, dran bleiben will, haut es ihn zum ersten mal hin. Wenig spaeter dreht sich ines an einer Steigung um 180 Grad und liegt ebenfalls im Matsch.
Ein Gelaendetaxi kommt um die Ecke gedriftet und schlittert mit vier durchdrehenden Raedern an uns vorbei. Bjoern macht es ihm nach und jagt beide Motorraeder nacheinander schlammspritzend den Berg hinauf. Nach einiger Zeit hat auch Ines den Dreh raus, auf trockeneren Steinpassagen Schwung zu holen um ueber die rutschigen Stellen drueber zu rollen.
Von einem LKW-Fahrer, dem wir an einem der Schlammhaenge unfreiwillig den Weg versperren, bekommen wir den Tipp, dass es, um den ersten Fuss zu ueberqueren, weiter flussaufwaerts eine Haengebruecke gibt. Die Bruecke ist zwar etwas wackelig, erspart uns jedoch den Weg durch den huefttiefen, dreisig Meter breiten Fuss.
Ueber den zweiten Fluss gibt es keine Bruecke, doch auch hier gibt uns der LKW-Fahrer auf den wir wieder aufgeschlossen haben, den Tipp es weiter flussaufwarets an einer Stelle zu probieren, an der auch die Gelaendetaxis den Fluss ueberqueren. Auf dem Weg dorthin haelt uns eine Familie auf. Wir sollen doch lieber auf dem Hauptweg bleiben. Die Strecke der Gelaendetaxis sei fuer Motorraeder ungeeignet, da zu steinig und der Weg in den Fluss zu steil.
Die beiden Stellen an denen wir mit Hilfe von Vater und Sohn durch den tiefen Fluss schieben sollen gefallen uns nicht. Wir schauen uns lieber noch einmal die angeblich ungeeignete Gelaedetaxi-Strecke an. Auf dem Weg dorthin begegnen wir auch prompt einem dieser Allradtaxis und koennen ihm nachfahren. Der Hang zum Fluss hinunter ist zwar steil, jedoch mit unseren Enduros noch einigermassen zu bewaeltigen. Mit dem ersten Motorrad kann Bjoern noch dem Taxi in der Idealspur, die um alle Loecher und Felsen unter der Waseroberflaeche herum fuehrt, hinterher fahren.
Ines hat das Angebot des Taxifahrers sie ueber den Fluss mitzunehmen dankend angenommen und kommt trockenen Fusses auf der anderen Seite an.
Mit dem zweiten Motorrad muss sich Bjoern selbst eine Spur suchen. Schon beim Zuruecklaufen hat ihn die starke Stroemung im tiefen Wasser ausserhalb der Fahrspur fast von den Fuesen gerissen. Prompt kommt er bei seiner zweiten Fahrt zu weit rechts von der Ideallinie ab und setzt zweimal heftig mit dem Motorschutz auf grossen Felsen auf. Ein Stein haut ihn mitsamt des bepackten Motorrads um. Am, im dreckigen Flusswasser untergetauchten Lenker, kann er den Ausschalter nicht schnell genug finden so dass der Motor schliesslich am, in den Luftfilter eindringenden, Wasser abstirbt. Das Motorrad treibt im tiefen Wasser quer, so dass es gegen die Stroemung nur noch mit Muehe aufzurichten ist. Zum Glueck springt es nach einigen Versuchen, trotz des Wassers im Filter, wieder an. Zurueck im flacheren Wasser ist das andere Ufer dann schnell erreicht.
Nachmittags in Guanay, einem Dorf an einem Seitenarm des Amazonas, muessen wir unsere Alu-Koffer und deren Halter mit einem schweren Hammer richten. Von den Stuerzen und von einem Baumstumpf, an dem Bjoern auf der Fahrt zum Fluss mit dem rechten Koffer haengen geblieben ist, sind eingie Teile verbogen.
Nach einer wunderschoenen Runde durch abgelegene Gegenden und atemberaubende Landschaften, hoffen wir morgen wieder geteerte Strassen zu erreichen und uns auf den Weg Richtung La Paz zu machen.
Na Leute – hab ich zu viel versprochen???
Geile Strecke – oder…. weiter so!!!
Fahrt die alte Strasse nach La Paz – ist der Hammer!
Und im Süden unbedingt über den Salar de Uyuni – nicht vergessen -grins!
Hi!
Möchte euch eigentlich nur meine Bewunderung kund tun, dafür wie ihr es schafft derart rasch Richtung Süden zu gelangen und nebenbei einen derart ausführlichen tollen, regelmässigen Blog zu schreiben!!!
Wir hingegen sind erst in Panama city für den 30000km Service;-)und sind in einem Hostel am campieren.
Wir wünschen euch weiterhin viel Spass bei der Weiterreise! Ganz liebe Grüsse von Ralph und Kim