Wie wir beim Abklappern aller Motorradlaeden Panama City’s feststellen muessen, war es ein Fehler, unseren Hinterreifen nicht schon in Costa Rica gekauft zu haben. Dort war das gewuenschte Modell (Pirelli MT21) verfuegbar. Hier rasen wir einen halben Tag lang viele Kilometer durch den irren Verkehr, um am Ende doch einen eher schlechten Reifen (Duro HF 904) zu einem ueberteuerten Preis von US$65 kaufen zu muessen.
Auch die Suche nach einer zusaetzlichen Digitalkamera gestaltet sich schwierig. Unsere Fuji F440 leidet nach vier Jahren und fast 10.000 Bildern unter Altersschwaeche. Wir waren von ihr jedoch stets begeistert und wuerden gerne wieder eine aehnliche kaufen. Fuji scheint es jedoch in Panama nicht zu geben. Auch Canon ist kaum vertreten. Kodak und Panasonic sind zu haben. Die verfuegbaren Modelle koennen uns zu den angebotenen Preisen jedoch nicht ueberzeugen. Das angepriesene Einkaufsparadies, in dem es alles geben soll und das noch zu den besten Preisen, ist Panama City wohl doch nicht. Da wir von unserer langen Einkaufsliste (von Schnuersenkeln bis Reisefuehrer) kaum etwas abarbeiten koennen, geht unserer erster Tag in Panama recht enttaeuschend zu Ende.
Am zweiten Tag haben wir etwas mehr Glueck. Das mag am intensiveren Suchen oder am mittlerweile verringerten Qualitaetsanspruch liegen. Insgesamt sind wir am Ende gut 65 km durch die Stadt geduest. Wenigstens haben wir am Schluss sowohl neue Reifen als auch eine neue Digitalkamera sowie all die anderen Kleinigkeiten erstanden. Nur der gesuchte Suedamerika-Reisefuehrer fehlt uns noch.
Der dritte Tag in der Stadt bleibt uns, um den Panama-Kanal zu besichtigen. Der Kanal wird in bestimmten Zeiten nur in je eine Richtung durchfahren. Heute fahren mittags am Pazifikende des Kanals zunaechst nur kleine Boote aus. Spaet nachmittags kommen dann die grossen Panamax-Schiffe durch. Dieser Schiffstyp ist so gebaut, dass er die Schleusen des Kanals maximal ausnutzt. Auf dem ersten Schiff, ein riesiger Berg Stahl der sich an uns vorbei schiebt, sind 4800 Container geladen.
Panama allgemein:
- Besonders der Norden Panamas ist sehr dschungelartig und gruen. Damit und mit seiner vielfaeltigen Tierwelt bleibt Panama kaum hinter Costa Rica zurueck. Nur macht Panama kaum Werbung fuer seine Natur, so dass das Land noch nicht wie sein Nachbarland von Touristen ueberlaufen ist.
- Ist der Verkehr auf der Panamericana noch eher gemaechlich im Vergleich zum Verkehr in den Nachbarlaendern, kann man den Stadtverkehr in Panama City nur mit Kopfschuetteln betrachten. Die Hauptverkehrsadern Via Brasil, Calle 50 und Via Espana sind chronisch verstopft. Auf allen anderen Strassen liefern sich die Fahrer einen wahren Wettbewerb, wer wem am besten die Vorfahrt nehmen kann.
- Adressen gibt es in Panama City nicht. Orte werden anhand von Referenzpunkten beschrieben. Strassen haben zwar Namen, Strassenschilder sind jedoch selten und die Strassennamen den Einheimischen oft unbekannt. Hausnummern gibt es ebenfalls keine. Eine typische Adresse ist z.B. „gegenueber der Universidad Americana im Bankenviertel“ oder „2 Blocks im Norden der Via Espana zwischen diesem und jenem Gebaeude“. Auch in den Gelben Seiten und auf Visitenkarten sind die Adressen in dieser Art angegeben. Sogar die meisten Einheimischen schuetteln den Kopf darueber und manche sagen „Wir leben eben in der dritten Welt“.
Hi Ihr Reisenden,
Panamakanal – bin neidisch :-))
Viele Grüße aus dem kalten Deutschland, wo’s gestern mal wieder rund ums Büro geschneit hat,
Rainer