Cusco und die Regenzeit

Auch in der netten historichen Stadt Cusco sind die Waende der meisten alten Haeuser nach typischer Inka-Bauweise schraeg. Die Steine sind, wie bei den Ruinen, ebenfalls unglaublich passgenau ineinander gesetzt. Von der Herbergsmutter in Ollantaytambo hatten wir eine Telefonnummer einer familiaeren Unterkunft bekommen. Telefonisch verabreden wir ein Treffen mit dem Hausherren Angel auf dem Hauptplatz, dem Plaza de Armas. Mit seiner Frau bei Bjoern als Sozios streifen wir kreuz und quer durch Cuscos enge Gassen zu deren Haus. Um die Motorraeder in den Innenhof zu bekommen, muessen wir die Motorraeder erst einmal mehrere Treppen hinunter und ein paar Stufen ins Haus wieder hinauf fahren. Ansonsten ist die Unterkunft recht nett. Wir koennen die Kueche benutzen und kochen seit langem mal wieder selbst.

Im Supermarkt greifen wir experimentierfreudig nach verschiedenem Gemuese. Unter anderem sind ein paar bunte Paprika dabei. Mindestens eine, wir wissen nur nicht welche Sorte, muss hoellisch scharf gewesen sein. Unsere Pasta-Sosse ist daher kaum noch zu geniessen.

Nach knapp 7000 km ist der in Panama gekaufte Hinterreifen schon wieder runter. In der uebersichtlichen Stadt Cusco ist die Strasse mit den Motorradlaeden schnell gefunden. Erstaunlicherweise gibt es dort sogar einige Pirelli-Modelle in der benoetigten Dimension und das sogar zu anstaendigen Preisen.

Nur die Shop-Angestellten sind mal wieder typisch chaotisch. Am Abend zuvor haben wir uns noch versichern lassen, dass sogar von zwei verschiedenen Reifentypen (Pirelli MT21 und MT60) jeweils zwei Reifen in unserer Groesse vorhanden sind. Aus dem Lager heraus wurde uns als Rueckversicherung gar mit den Reifen zugewunken. Am Morgen, als wir sie abholen und montieren wollen, war es wohl wieder ein Irrtum. Den MT21 gibt es nur in anderen Durchmessern. Einen MT60 koennen wir fuer Ines noch in der richtigen Groesse ergattern. An Bjoerns Motorrad muessen wir jedoch einen breiteren dieser Supermoto-Schlappen, der gerade noch so zwischen die Schwinge passt, montieren.

Der vom Motorradladen empfohlen Reifenmonteur macht sich einige Minuten mit einer Spitzhacke an der Felge zu schaffen, bis wir seine verzweifelten Versuche, den alten Reifen von der Felge zu bekommen, abbrechen. Wir geben die Raeder statt dessen doch lieber zwei Strassen weiter an einen grossen Good-Year-Laden, wo per Maschine montiert wird.

Neu bereift geht es Richtung Puno. Die grosse Hoehe macht nicht nur uns, sondern auch wieder unseren Motorraedern zu schaffen. Dazu ist es auch noch richtig kalt. Zwanzig Kiometer vor Juliaca faengt es zusaetlich heftig an zu regnen. Durchgefroren und nass suchen wir nach einer Unterkunft mit warmer Dusche, die noch nicht einmal hier in den Bergen eine Selbstverstaendlichkeit ist. Schliesslich lassen wir uns zu einem guten zwei-Sterne-Hotel, mit Heizung und heisser Dusche, TV und Internet ueberreden. Der Hotelportier versichert uns, dass wir im regenreichsten und kaeltesten Monat des Jahres angekommen seien. Im April wuerde es ueblicherweise wieder besser.