Nationalpark Tayrona

Auf dem Weg zum Parque Nacional Tayrona werden wir in Santa Marta vor einem Supermarkt von der Polizei gestoppt. Es sei heute der „Motorrad freie Tag“ in dieser Stadt, heisst es. Woran wir das haetten erkennen sollen, erklaert der Polizist nicht. Zum Glueck kommt ein zweiter Polizist, der meint, dass diese Regel fuer Auslaender auf Durchreise nicht gelte. Schliesslich helfen uns die Polizisten noch, den Weg zum Nationalpark zu finden.

Dennoch kommen wir dort eine halbe Stunde zu spaet an. Der Park habe schon geschlossen sagen uns die Waerter am Eingang. Wir sollen morgen wieder kommen. Das gefaellt uns nicht, denn wir hatten vor, im Park zu Campen. Gut zwanzig Minuten diskutieren wir mit den Parkwaechtern. Sie schlagen vor, wir sollten doch in einer Huette ausserhalb des Parks uebernachten. Nach mehreren Telefonaten mit dem Kassenwart des Parks und nachdem wir den horrenden Eintritt von zusammen 50 US$ gezahlt haben, duerfen wir schliesslich doch noch rein.

Im halbdunkeln richten wir Motorraeder und Zelt so aus, dass sie nicht von herabfallenden Kokusnuessen getroffen werden. Ausser uns ist niemand auf diesem Campingplatz. Beim Abendessen entdecken wir eine breite, stark frequentierte Ameisenstrasse unter dem Tisch. Wie in einem Zeichentrickfilm schleppen die fleissigen Insekten grosse Blattstueckchen, ueber fast hundert Meter von einem Baum in ihren Bau. Die ganze Wiese ist durchzogen mit verschiedenen, bis zu 10 cm breiten Ameisen-Autobahnen. Zum Glueck haben wir nicht auch noch unser Zelt in den Weg dieser kleinen Gesellen gestellt.

Wie wir am naechsten morgen sehen, ist der Park wirklich toll. Neben der artenreichen Fauna und Flora und den sagenhaften Straenden, gibt es im Park luxuriouse sanitaere Anlagen und an der fuenf Minuten entfernten Rezeption gibt es sogar Wireless-Internet. Am nahen Strand ist fuer die Gaeste der Cabanas ein Jacuzzi und ein Himmelbett aufgebaut.

Wir wandern auf einem schmalen Eselspfad an der Kueste entlang bis zu ‘La Piscina’, eine durch Felsen geschuetzte Lagune. Das Schnorcheln ist hier zwar ganz ok, kann mit unseren Ausfluegen nach Bocas del Torro und San Blas jedoch bei weitem nicht mithalten.

Auf der Wanderung hat sich Bjoern zwei Zecken eingefangen. Eine davon misst ca. einen halben Zentimeter im Durchmesser. Wir haben Muehe, sie wieder ab zu bekommen. Generell sind die Insekten, Moskitos und Sandfliegen recht nervig. Einen grossen Teil unseres Insektenmittels haben wir bereits aufgebraucht.

Den schlammigen Pfad, fuer den wir auf dem Hinweg knapp drei Stunden bis zum Kap gebraucht haben, schaffen wir auf dem Rueckweg, um vor der insektenreichen Daemmerung zurueck zu sein, in gut der Haelfte der Zeit. Unterwegs sehen wir einige Pacas. Verwandte dieser Nager (Gibnut) hatten wir in Belize als Mittagessen serviert bekommen.