Alltag in PE

schnell vergeht die Zeit, daher mal wieder ein kurzer Bericht von uns. Mittlerweile haben alle Gegenstaende ihren Platz gefunden, der riesige Haufen leerer Umzugskartons in der Garage wurde abgeholt, die Kakerlaken sind beachtlich reduziert und auch der Corsa ist nach mehreren Anlaeufen angemeldet (endlich haben wir auch eines dieser tollen Nummernschilder mit einem Elefanten drauf). Jetzt fehlt nur noch der Telefon- und Internetanschluss, voraussichtlich haben wir diesen Anfang September.

Am vorletzten Wochenende war Sport angesagt. Wir waren an der Uni und haben beim Rugby und Cricket zugesehen. Obwohl wir schon ein Cricket-Buch gekauft und gelesen hatten, sassen wir immer noch ratlos am Spielfeldrand. Irgendwie kompliziert. Baseball ist da schon einfacher gestrickt. Am Nachmittag ist Bjoern mit dem MTB-Club Rad gefahren. Durch den heftigen Wind und raues Gelaende war er dann erstmal platt. Ines hat unterdessen nach Tennis-Clubs Ausschau gehalten und konnte ein paar Social-Ligue-Spiele sehen.

Sonntags fuhren wir mit dem Auto zur Bluewater-Bay. Wale konnten wir immer noch nicht sichten, dafuer genossen wir den Spaziergang in den Duenen und eine Delphin und Robben-Show im Oceanarium bei uns um die Ecke am Strand.

Vergangenes Wochenende waren wir mit Bjoerns Arbeitskollegen Martin und dessen Freunden abends on tour. Vergleichbar mit Barcelona ist PE´s Nachtleben nicht, dennoch hatten wir jede Menge Spass und bei den Getraenke-Preisen hier, vergeht einem nie das Lachen. Den Tag drauf, also Samstag, feierten wir unsere „House-warming”-Party. Dazu haben wir Flyer gedruckt und bei Siemens und all unseren Nachbarn verteilt. Bei den Leuten anzuklopfen, sich vorzustellen, und zu der Einweihungsfeier einzuladen war eine interessante Erfahrung. Oft wurden wir hereingebeten und haben einen netten Plausch gehalten. Unsere Nachbarn sind fast alle mehr als doppelt so alt wie wir.

Da Andrew aus Nummer 9 das Grillen und Feuermachen uebernommen hat, war es trotz Kaelte ein netter Abend. Wir hatten nicht auf die Einladung geschrieben, dass niemand etwas zum Grillen mitbringen muss. Viele haben sich ihr Fleisch, Salat und Getraenke selbst mitgebracht. Das ist hier so ueblich. Daher koennen wir nun erstmal reichlich Bier trinken und „Buren-Wurst” essen.

Diesen Samstag waren wir im Longmore-Forrest Wandern und haben nachgeschaut, wo sich der oertliche MTB-Club normalerweise herumtreibt. Bjoern hat sich dort fuer naechstes Wochenende zu einer Tour verabredet. Recht raues Gelaende – nur fuer Experten sagt der Tourguide, wir werden sehen. Nachmittags waren wir zum ersten mal Golfen. Die Anlage hier in Summerstrand ist toll. Wir waren zwar nur auf der Driving Range, aber auch von dort schaut man aufs tosende Meer. Ein paar Baelle sind auch schon gut 50m weit geflogen, fuers richtige Golfen muessen wir (besonders Bjoern) aber noch ein wenig ueben. Abends dann zum Geburtstag von Lisa, Martins Freundin.

Heute (Sonntag) kommen Regina und Klaus aus Gross-Umstadt angeflogen. Die beiden bleiben drei Wochen und wir hoffen es gefaellt ihnen hier trotz des wechselhaften Wetters.

Alles Sonstige in Stichpunkten:

*Das Wetter ist wechselhaft. Es regnet ab und zu. Vor allem die Winde haben zugenommen. Alles biegt sich oder fliegt weg. Teilweise wehen ganze Buesche ueber die Strasse. In Europa wuerden wir von Sturm reden, hier ist die Windstaerke aber nach Aussage der Einwohner wohl normal fuer die Zeit.

*Ines hat sich an der Universitaet von PE fuer Sportmanagement-Studiengang beworben. Parallel wird sie sich bei „VirginActive”, dem groessten Fitnessclub Suedafrikas, bewerben. Unterdessen uebt sie fleissig Englisch. Unter anderem mit Gayle, eine weisse Suedafrikanerin, die eigentlich in London lebt und derzeit nur zu Besuch in Suedafrika ist.

*Bjoern war beruflich noch einmal in Jo’burg bei BMW. Hier in PE ist er oefters bei VW und GM. Naechste Woche dann wieder bei DaimlerChrysler und Toyota. Mal sehen, wann er seine erste Anlage verkauft.

*Obwohl wir eigentlich keine grossen Fernsehgucker sind, hat Bjoern eine Antenne auf dem Dach montiert (hat eh kaum was gekostet). Doch die Europaeische Pal-Norm oder Bjoerns Fernseher unterstuetzt das Suedafrikanische Tonsignal nicht. Wir haben zwar nun ein tolles Bild, aber leider keinen Ton (bzw. nur Rauschen) Nach Waschmaschine, Kuehlschrank und Geschirrspueler nun auch noch einen neuen Fernseher zu kaufen ist uns eigentlich zuviel, aber wir werden wohl nicht drum herum kommen.

*Leider haben wir Ines’ Motorrad nicht von Deutschland hierher transportieren koennen. Wir haetten es wohl doch besser demontiert und in mehreren Kisten unter das Umzugsgut gemischt. Hier sind Motorraeder recht teuer. Besonders Ines’ geliebte DR650 wird hier gebraucht gut 80% teurer als in Deutschland gehandelt. Mal sehen, was wir da machen koennen. Irgendwas muss doch noch in die zweite Haelfte der Doppelgarage.

*Apropos Garage. Ines Corsa in der Garage zu parken ist wichtig. Darauf wurden wir schon von den Nachbarn hingewiesen. Das nahe Meer und der Wind machen die Luft sehr salzhaltig. Bjoerns Auto hat jeden Morgen eine weisse Salzkruste auf der Scheibe. Viele Autos sind daher auch extrem verrostet, bis hin zu richtigen Loechern in Dach, Kofferraumdeckel, Motorhaube und Tueren.

Auf unserer Bilder-Seite hat sich leider seit dem 9. August nicht viel getan, aber mit Regina & Klaus werden wir sicher wieder ein paar Bilder schiessen. Neues wieder in ca. drei Wochen.

„Stuermische” Gruesse aus PE.