Western Sahara (6118 km)

Es war zwar relativ laut und windig im Zelt, nach 36 h und 1900 km ununterbrochener Fahrt konnten wir aber wunderbar schlafen. Am Morgen so um 11 Uhr geht es, nachdem die Pässe zurückgegeben wurden weiter Richtung Noadhibou. Die Straßen bestehen fast nur noch aus Sand. Nach wenigen km dann wieder stop. Grenzkontrolle. Die Pässe werden uns wieder abgenommen. Die Grenze ist durch einen riesigen Sandhügel blockiert. Mit Anlauf geht es darüber, der Peugeot bleibt kurz stecken, Björn schiebt und wir sind durch.Bei einem erneuten Stop unterhalten wir uns mit einem Franzosen in einem braunen Mercedes 300D. Er macht den Trip jeden Monat einmal und verdient damit seinen Lebensunterhalt. Er erzählt uns, daß man in Nouakchott (Hauptstadt von Mauretanien) mindestens 1000DM mehr für unser Auto bekommt als in Dakar. Das stimmt uns nachdenklich. Es müssen Devisenbescheinigungen ausgefüllt werden. Beim nächsten Stop, der wieder nur wenige km entfernt liegt, müssen Zettel mit der Abschrift unserer Pässe, den Namen unserer Eltern und unserem Beruf, sowie Reiseroute abgegeben werden. Unsere Pässe liegen im Grenzerhäuschen ausgebreitet auf einem Bett. Wir müssen sie identifizieren.

Wieder nach ein paar km stoßen wir auf drei Hütten. An einer Hütte werden unsere Pässe von der Ladefläche eines Pickups an alle Konvoibeteiligten ausgeteilt. Die Hütten stellen Polizei, Gendamerie und Zoll dar. In jeder Hütte ist Papierkram zu erledigen. Es wird dunkel. In den Hütten ist kein Licht, so wird ein Auto vor die Tür gestellt und hineingeleuchtet, damit die Grenzer schreiben können. Der Konvoi löst sich auf, wir fahren in kleinen Gruppen nach Nouadhibou.

Während den vielen Wartezeiten haben wir Sandro, Jackob und Dorthe kennengelernt. Drei dänische Studenten, die in einem deutschen Nissan Patrol ein halbes Jahr durch Afrika fahren wollen. Mit unseren neuen Freunden suchen wir in Nouadhibou einen Campingplatz und etwas zu Essen. Nach ewiger Preisverhandlung mit einem Verrückten vom Campingplatz nehmen wir ein Zimmer und die Dänen schlafen im Zelt. Abends spielen wir noch Schach und Karten. Tommy wird von den Campingleuten immer Mike Thyson gerufen.