Regen in New South Wales

In Lennox Head leiht uns eine australische Familie aus Brizzy (Brisbane) ihre Kajaks und ein kleines Schlauchboot aus. Nils hat die Steuerung und Koordination beim Paddeln erstaunlich schnell raus und paddelt alleine und auch mit Lars über den Ainsworth-See. In diesem Frischwasser-See gibt es mal keine gefährlichen Tiere, außergewöhnlich ist allerdings die Apfelsaftbraune-Farbe, die durch das ins Wasser tropfende Öl der am Ufer stehenden Bäume herrührt, und für die Haut gut sein soll.

Nimbin ist eine Hippie-Hochburg Australiens. Auf dem überschaubaren Farmers-Market werden uns zum Teil unbekannte Dinge angeboten. Leider werden hier, noch früher als sonst schon in Australien, die Bürgersteige zeitig hochgeklappt, so dass wir Schwierigkeiten haben, noch eine den Kindern versprochene Pizza zu bekommen. Auf der Etappe von Nimbin in den Bunjalung Natinalpark führt uns das GPS gut 15km offroad über eine abenteuerliche “Waldstraße”, die durch die andauernden Regengüsse in eine schlammige Piste mit Wasserlöchern verwandelt wurde. Bei starken Regenfällen ist anscheinend in einigen Gegenden Vorsicht angebracht, denn vielerorts sind in Senken Hochwasserindikatoren (z.T. bis zu 6m hoch!) am Straßenrand angebracht.

Der als beste Nationalpark-Camping in NSW angepriesene “Woody Head” kann uns nicht überzeugen. In den Pfützen zwischen den Felsen am Strand entdecken wir eine eigentümliche, etwa handgroße Wasserschnecke. Im Dorrigo Nationalpark muten wir den Kindern mit einer gut 7km langen Wanderung durch den Regenwald (bei Regen) etwas zuviel zu. Nur mit Murren kommen wir an. Zudem ist der Wald von Blutegeln bewohnt und wir sind ohne Pause damit beschäftigt, die zwar harmlosen, dennoch lästigen Biester von den Klamotten der Kinder und unseren Schuhen abzulesen. Obwohl wir einen Blutegel sogar hinter Lars Ohr, einen anderen unter seinem T-Shirt und auf seinen Händen entdecken, saugt sich nur ein einziger an Björns Fuß richtig fest, um Blut zu saugen. Von Bellingen bis Armidale folgen wir dem Waterfall Way und übernachten in einfachen Nationalpark-Bushcamps.

Hier finden wir Gefallen daran, Feuer zu machen, denn das Wetter ist gut, Feuerholz vorhanden und es ärgern uns keine Insekten. Nachts beobachten wir ein Opossum im Baum. In der staatlich betriebenen Trout Hatchery (Forellenzuchtanlage) können wir nicht nur die Aufzucht tausender Forellen begutachten und die Fische füttern, sondern kaufen leckeren Fisch fürs Grillen am Abend.

Der Walk zu den Cathedral Rocks ist einer der härtesten bisher. Die letzten vierhundert Meter gilt es über Felsen (ähnlich dem Felsenmeer) und durch Engstellen zu klettern. 20m unter dem eigentlichen “Gipfel” machen wir das übliche Ziel-Picknick, denn an den, in den Fels eingelassenen, Ketten wollen wir mit den Kindern nicht weiter gehen.

Der zwischen großen Sanddünen gelegene Nationalpark Hat Head ist nicht sonderlich spektakulär, der Strand allerdings recht nett. Viel besser gefällt es uns in Port Stephens. Die geplante Kanutour können wir dort wetterbedingt zwar nicht machen, Schnorcheln lohnt sich allerdings rund um die Nelson Bay und am Little Beach.

Über Inlandrouten machen wir uns am Folgetag bei Regen durch das Hunter Valley auf den Weg Richtung Blue Mountains. In Kurri-Kurri können wir bei einem Country-Bowling-Club übernachten und nehmen an der unterhaltsamen vorweihnachtlichen Kinderparty des ländlichen Clubs Teil. Entlang des Hawksberry River gelangen wir über zwei Fähren in die Blue Mountain Region. Bei Regen machen wir nur einige kurze Wanderungen und besichtigen den recht interessanten Botanischen Garten. Bei besserem Wetter können wir dann in den Folgetagen das beeindruckende Panorama genießen. Leider sind die meisten Aussichtspunkte von Touristen überflutet. Da sind uns die abgelegenen Campingplätze, die es auch hier in den Blue Mountains gibt, viel Lieber. Hier schlafen wir bei Vogelgezwitscher ein und werden von dem Geschrei der Kakadus geweckt. Auf einer der Geländepassagen setzen wir mit dem Wohnmobil hinten auf und reißen uns eine Abwasserleitung ab. Mit ein wenig Werkzeug und Silikon vom Baumarkt ist das Problem schnell wieder behoben.