Lettland – künstlerisch und reich

IMG_20180706_180900Von der litauischen Küste kommend sind die Strassen über weite Kilometer Baustelle und müssen über Schottertrassen umfahren werden. Die erste Nacht in Lettland verbringen wir auf einem einsamen Waldparkplatz am Strand von Bernati/Nica. Der Strand ist Abends von mystischem Nebel umgeben und dient uns auch am nächsten Morgen noch als unendlich grosser Fussballplatz mit feinstem Pulversand.
P1000381Störche scheinen in Lettland noch zahlreicher als in Litauen. Auf fast jedem abgesägten Baum oder alten Telegrafenmast ist ein Nest der Tiere, die neben der Strasse in nassen Wiesen nach Futter stochern. Abends hören wir manchmal ihr Geklapper. Die Hafen-Stadt Leipaja umfahren wir und erkunden das Städtchen Ventspils, in dem es leider weniger zu sehen gibt als erwartet. Nur die “Kinder-Stadt” (ein riesiger Spielplatz) erfreut unsere Kids.IMG_20180708_064021
Das Städtchen Kuldiga ist optisch noch, wie man das Baltikum erwarten würde. Historische Häuser, grobes Pflaster und verwinkelte Gassen. Doch auch hier sieht man an den herausgeputzten Bars, Parks und Restaurants, dass es dem Land mittlerweile sehr gut geht.
Auf dem Weg nach Riga stoppen wir im kleinen Dorf Pedvale. Hier hat ein Künstler auf 2 Quadratkilometern Fläche etliche Kunstwerke, überwiegend aus Fels und Stahl aufgestellt.
Kurz vor Riga übernachten wir nahe der Strandpromenade von Jurmala. Jurmala ist der stadtnahe Badeort für wohlhabende Letten und Russen. Es ist erstaunlich, wie viele abendliche Strandbesucher in Abendgarderobe und Ball-Kleidern unterwegs sind. Zur Erklärung entdecken wir, dass an der Strandpromenade ein klassisches Konzert gegeben wird.

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Im Park nahe des Strands nutzen unsere Kinder den Kletterpark “Tarzans” in dem auch 6 jährige schon in schwindeleregender Höhe klettern dürfen.  Am Nachmittag kühlen wir uns im Aquapark ab, obwohl hier mit über 20 Rutschen an Ruhe und Entspannung nicht zu denken ist.P1000346
Für den Altstadtbesuch buchen wir uns im Riga City Camping ein. Es ist ein zweckmässiger Stellplatz von dem die Innenstadt per Bus in wenigen Minuten erreicht werden kann. Ein Tag in der Stadt genügt uns.

Die Düne “Balta kapa” ist kaum als solche zu erkennen, dennoch ist der Strand bei Saulkrasti eine Wucht, so dass wir am Fusse der Düne übernachten, den Sonnenuntergang am Strand geniessen und auch morgens noch einmal in den Wellen planschen.

In Sigulda, dem Einstiegstor in den Gauja Nationalpark, werden wir mit den angebotenen “Attraktionen” des Parks nicht so recht warm. Wir beschliessen, die Fahrt Richtung Estland fort zu setzen und sind Abends erstaunt, dass wir es, inklusive Fährüberfahrt bis auf die Insel Muhu geschafft haben.

P1000674Auf der späteren Rückfahrt von Lettland gen Südwesten besuchen wir den “Märchenpark” bei Tervete. Wir sind überrascht von den Ausmassen und der drolligen Gestaltung des Parks und können uns, da wir erst Nachmittags angekommen sind, gar nicht den gesamten Park ansehen. Der Park ist, trotz der schlechten Anfahrtswege auf alle Fälle ein lohnender Zwischenstop, insbesondre mit Kindern. In Tervete selbst gibt es noch ein “Wooden Castle” zu bestaunen – eine komplett im Blockhausstil gebaute Burg in der fast alle Räume begehbar sind.

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Wie in den anderen Ländern des Baltikum auch, überraschte uns in Lettland erneut die gute Infrastruktur. Skuril ist die immense Anzahl an “Dixi”-Toiletten, die auf fast jedem Rastplatz, Waldparkplatz und am Strand aufgetellt sind.